Wie letztes Jahr bekannt gegeben wurde, sind die Verhandlungen zur Erhöhung des Taxpunkt-wertes (TPW) zwischen dem Liechtensteinischen Krankenkassenverband (LKV) und der Ärztekammer (LAEK) gescheitert, woraufhin der Entscheid über eine Taxpunktwerterhöhung im November an die Regierung übergeben wurde.
Auch im Kanton St. Gallen wurde der Taxpunkt-wert von der Regierung fixiert. Die Taxpunktwerterhöhung fand demzufolge auch in der Schweiz nicht diskussionslos statt und wurde letzten Endes auch dort auf Kantonsebene fixiert.
In Liechtenstein hat die Regierung nun, wie in der Medienmitteilung des Ministeriums für Gesellschaft zu entnehmen ist, den Taxpunktwert für 2025 auf 0.86 festgelegt. Der LKV respektiert diese Entscheidung und bedankt sich an dieser Stelle bei der Regierung für die gründliche Überprüfung aller Argumente. Nachfolgend möchten wir dazu noch folgende Anmerkungen machen.
Orientierung an regionalem Niveau als eines der Hauptargumente
Im Tarifvertrag wird die grundsätzliche Bemessung am regionalen Niveau (Tarifregion Ost-schweiz; u.a. Kanton St. Gallen) aufgeführt. Der Kanton St. Gallen hat den TPW auf 0.86 festgelegt. Der LKV streitet eine grundsätzliche Orientierung am regionalen Niveau nicht ab, vertritt jedoch nach wie vor die Haltung, dass in Anbetracht der aktuellen Kostenentwicklung weitere Faktoren zu berücksichtigen sind.
Kostenziel von 2%
Im KVG ist die Festlegung von Kostenzielen sowie die Möglichkeit zur Ergreifung von Mass-nahmen bei Nicht-Erreichen geregelt. Das Kostenziel liegt 2025 (analog zu den Vorjahren) bei 2% Kostensteigerung. Bei Überschreitung entscheidet die Regierung nach Anhörung des Kas-senverbandes und der Leistungserbringer, «ob der Vergütungssatz des geltenden Tarifes für die betreffende Kategorie oder Fachrichtung von Leistungserbringern künftig zu kürzen ist». Der LKV anerkennt, dass nicht alle Leistungserbringer gleichermassen Einfluss auf die Kostensituation nehmen können. Nichtsdestotrotz mussten weit kleinere Berufsgruppen grössere Einschnitte hinnehmen. Allerdings wäre bei den Berufsgruppen wie der Ärzteschaft, welche Einfluss nehmen können und ein entsprechender Effekt in den Kosten ersichtlich wäre, durchaus ein Hebel vorhanden. In den letzten Jahren fanden trotz Übersteigung der Kostenziele leider keine Sanktionen statt. Die aktuelle Diskussion hätte hierzu eine gute Möglichkeit ge-boten.
Auswirkungen auf Kosten und Prämien
Es ist uns wichtig zu betonen, was die Folgen solcher Preisentwicklungen sind. Die Prämienerhöhungen sind stets ein Ergebnis der Kostensteigerungen. Höhere Kosten führen also zwangsläufig zu höheren Prämien. Bereits heute ist davon auszugehen, dass allein durch die TPW-Erhöhung erneut eine Prämienerhöhung für 2026 folgen wird.
Mit Blick auf die Zukunft ist es unumgänglich, entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Wir begrüssen es daher, dass die Festsetzung des TPW auf ein Jahr begrenzt wurde und dadurch die Möglichkeit geboten wird, für 2026 die Situation neu zu verhandeln.