Leserbrief von Jo Schädler
Bendern
Immer wieder werden von Geschichtsforschern neue Erkenntnisse vorgetragen, warum das Römische Reich untergehen musste. Altbekannt sind die äusseren Gründe, wie die Invasion der Barbaren, der Druck der Hunnen aus dem Osten und die inneren, wie Wohlstand, Dekadenz, Sittenzerfall, Korruption und Religionslosigkeit. Wobei immer deutlicher wird, dass es vor allem die Gottlosigkeit war, welche Rom den Garaus machte.
Denn mit einem starken und innigen Glauben, gibt es weder Sittenzerfall, noch Dekadenz, noch Korruption. Und mit Gott vor Augen, muss man weder Hunnen noch Barbaren fürchten. Wenn dereinst unser Fürstentum untergeht; aus der Geschichte wissen wir, dass nichts, aber auch gar nichts ewig dauert, werden es die Forscher leicht haben, die Gründe für unser Verschwinden zu finden. Es darf schlüssig davon ausgegangen werden, dass auch bei uns, wie bei den Römern unsere Religions- und Gottlosigkeit uns ins Fegefeuer hinunter fallen liess.
Währendem wir uns aussenpolitisch in immer peinlichere Abhängigkeiten manövrieren, gärt zu Hause wirtschaftliches Klumpenrisiko, gepaart mit politischer Orientierungslosigkeit in beängstigendem Ausmass. Und hätten wir nicht weiss Gott allerorten genug dringende Probleme, wie Verkehr und börsenabhängige Altersvorsorgen, die bei jedem Windstoss das Flattern anfangen, fällt gewissen Leuten nichts Besseres ein, wie die Trennung von Kirche und Staat zu fordern. Hier sei angemerkt, dass wenn die sich politische Arbeit erschnüffeln wollen um zu glänzen, dann sollen sie die wichtigen Aufgaben angehen und sich nicht in Alibiübungen verstricken und die Leute hintereinander bringen. Die schönsten und die höchsten Gebäude im Lande sind unsere leeren Kirchen, denen wir kaum mehr Beachtung schenken.
Friedhöfe pflegen wir wohl liebevoll und gottgefällig, aber der Liechtensteiner kann auch dort nur kurz ruhen. Denn selbst auf dem Gottesacker ist kein Platz mehr für langes Ahnengedenken in unserer Mutter Erde.
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