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Krieg und Frieden

Leserbrief: Liberales Forum

In der Ukraine tobt ein schrecklicher Krieg, der sich auszubreiten droht. Die Propaganda der Konfliktparteien und ihrer Unterstützer nimmt mehr zu. Einige Politiker in Europa fordern eskalierende Waffenlieferungen, während andere einen sofortigen Stopp der Kampfhandlungen und den Beginn von Friedensverhandlungen fordern.

So tief ist der Graben zwischen diesen beiden Lagern, dass diejenigen, die den Regierungskurs nicht oder nicht in aller geforderten Konsequenz mitgehen möchten, mit Schmähungen und Diffamierungen angefeindet werden. Kritiker werden manchmal sogar dem „Feindeslager“ zugeordnet. Währenddessen findet in den Vereinigten Staaten die Übergangsphase zwischen zwei Präsidentschaften statt. Während des „Presidential Transition“-Prozesses eskaliert die abgewählte, aber noch im Amt befindliche Verwaltung, indem sie den Einsatz von US-Waffen mit längerer Reichweite gegen Ziele im russischen Staatsgebiet erlaubt. Der argentinische Präsident Javier Milei, ein bekennender Libertärer, erklärte diese Woche in Mar-a-Lago bei „Präsident Elect“ Donald Trump, dass die „politische Kaste“ – also der politische „Mainstream“ im neokonservativen und neosozialistischen Lager – die Mehrheit der Medien, der Lehrstühle an Universitäten, der Staatsbürokratie, Gewerkschaften, soziale Organisationen, supranationale Institutionen und eine Vielzahl von Stiftungen kontrollierte.  Was Marxisten eine ‚Super-Struktur‘ nennen würden, sei „für uns“, so Milei, eine „Kathedrale materiellen und geistigen Elends“. Die politische Linke hätte mit dieser „Superstruktur“ der Öffentlichkeit ihre Ideen „einpflanzen“ können, die sich gegen alle Vorstellungen des gesunden Menschenverstandes und sogar gegen die menschliche Natur selbst richteten. Eine solche Problematik beschränke sich nicht nur auf einzelne Länder. Laut Milei spaltet sich die Gesellschaft derzeit in zwei Gruppen auf: diejenigen, die gezwungen sind, für diese antiliberale Superstruktur zu zahlen, und die Mitglieder der „politischen Kaste“, die davon profitieren.

Auch mächtige Organisationen wie der IMF, die EU, die WHO, die NATO oder die UNO sowie Rundfunkanstalten, NGOs – vom WEF bis zu den vielen kleinen – und „Business-Konglomerate“ wie der Military-Industrial Complex oder Big Business, Big Pharma, Big Banking und Big Food – profitieren von dieser Superstruktur.

Viele davon sind Einzelpersonen.  Eines ist sicher, dass die Zivilbevölkerung und die Zwangsrekrutierten immer Opfer des Krieges sind, unabhängig davon. Darüber hinaus bedeutet der Einsatz für Waffenruhe und Frieden, diese Menschen „gemäß ihrer Würde zu behandeln“ und weitere unschuldige Opfer zu vermeiden.

 

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