Wie die Gemeinde Schaan mitteilt, rechnet sie – nach etlichen Jahren mit Überschüssen – für das Rechnungsjahr 2025 mit einem Verlust. Dieser Deckungsfehlbetrag in Höhe von 22,4 Millionen Franken sei auf die sehr hohen Investitionen zurückzuführen. Die Erfolgsrechnung hingegen budgetiert einen leichten Ertragsüberschuss von 0,2 Millionen Franken. Der Gemeinderat hat den Voranschlag 2025 in seiner Sitzung vom 20. November einstimmig verabschiedet.
Dank der Zunahme der Steuererträge kann auch der horizontale Finanzausleich in Höhe von 11,2 Millionen Franken ausgeglichen werden. Wie in den Vorjahren sind die Aufwendungen der Erfolgsrechnung geprägt durch viele Projekte, die früher in der Investitionsrechnung zu finden waren. Abgesehen davon entwickeln sich die Kosten auf einem konstanten Niveau.
Reservenabbau unausweichlich
Ein Abbau an Reserven scheint unumgänglich. Wird aber die Finanzlage der Gemeinde Schaan betrachtet, besteht kein Grund zur Sorge. Aus der Finanzplanung ist ersichtlich, dass die Rücklagen bereits ab dem Jahr 2026 wieder aufgestockt werden können. Nach dem jetzigen Wissensstand könnte sich das Nettofinanzvermögen per Ende 2028 bereits wieder auf dem aktuellen Stand bewegen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass sich dieses Vermögen auf über CHF 400 Mio. belaufen wird. Dank dieser hohen Reserven ist es der Gemeinde möglich, vereinzelt mehr zu investieren, als eingenommen wird. Dafür wurden die Rücklagen auch gebildet, um dem Finanzhaushalt die nötige Stabilität zu sichern.
Gemeindesteuerzuschlag erneut mit 150% festgelegt
Der Gemeindesteuerzuschlag für die Budgetierung wurde mit 150 Prozent festgelegt. Dieser tiefst mögliche Satz gemäss Steuergesetz wird in Schaan seit 2007 angewendet. Dies wird Aufgrund der Finanzlage auch noch lange so bleiben.
Die Bruttoinvestition betragen rund 47,43 Prozent mehr als im laufenden Jahr. Sowohl der Hochbau als auch der Tiefbau legen gegenüber dem Vorjahr stark zu. Im Hochbau sind es 26,82 Prozent und im Tiefbau 47,82 Prozent. Im Hochbau verursachen hauptsächlich die Projekte Schule Resch, der Neubau des Gemeindeanteils der Sportanlage Rheinwiese und das alte Brauhaus an der Feldkircher Strasse die Kosten. Im Tiefbaubereich sind mehrere Projekte geplant. Dies sind zum Beispiel die Neuerstellung des Skaterplatzes Hennafarm, der Ausbau Im Kresta, die Erschliessung Im Loch und die Sanierung Im Rietacker. Der neue Park im Äscherle und verschiedene Investitionen im Bereich der Wasserversorgung runden die Projektvielfalt ab. Der Fuhrpark der Gemeinde Schaan wird nach dem Anschaffungskonzept und der Notwendigkeit erneuert. Damit verteilen sich die Kosten auf mehrere Jahre.
Erfolgsrechnung 2025
(ohne interne Verrechnung)
Ertrag CHF 76’237’200
Aufwand CHF 62‚128‚500
Bruttoergebnis (Cash-Flow) CHF 14’108’700
Abschreibungen CHF 13‚930‚000
Überschuss CHF 178’700
Investitionsrechnung 2025
Ausgaben CHF 40’611’000
Einnahmen CHF 4‚150‚000
Nettoinvestitionen CHF 36’461’000
Selbstfinanzierungsmittel CHF 14‚108‚700
(= Abschr. und Ertragsüberschuss)
Deckungsfehlbetrag CHF 22’352’300
Gebühren 2025 bleiben auf Stand der Vorjahre
Obwohl die Kostendeckung teils nicht gewährleistet ist, hat der Gemeinderat beschlossen, die Gebühren für das Jahr 2025 auf dem Niveau der Vorjahre zu belassen. Das bedeutet:
Die Trinkwassergebühr bleibt bei 0.85 Franken pro 1000 Liter und die Anschlussgebühr pro Kubikmeter umbautem Raum nach SIA bei 3.50 Franken.
Die Abwassergebühr wird auf dem Tarif von 1.05 Franken pro 1000 Liter belassen.
Auch die Deponiegebühren – jeweils pro Tonne gerechnet – bleiben gleich: Das sind 59 Franken für Grünabfälle, 14.90 Franken für sauberen Aushub, 44.65 Franken für mineralische Bauabfälle, 60 Franken für Wurzelstöcke, 68 Franken für asbesthaltige Bauabfälle, 60 Franken für unproblematische Schlämme sowie ebenfalls 60 Franken für biologisch belasteten Aushub (Neophyten).
Nicht zuletzt wird die Grundgebühr für die Abfallbewirtschaftung der Gemeinde Schaan bei 70 Franken pro Haushalt belassen.