Internationaler Tag der Kinderrechte: Kinderrechte werden mit Füssen getreten – Die Kinder stampfen zurück
In immer mehr Ländern werden Kinder ihrer Rechte beraubt, verstärkt durch die Krisengebiete weltweit. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer am heutigen internationalen Tag der Kinderrechte hin. Zusammen mit Schulen und Kindern weltweit wurde dafür die Kampagne «Stomping for Peace – Für den Frieden Stampfen» aufgegleist. Ziel der Kampagne ist es, den Kindern eine Stimme zu verleihen, damit sie aktiv den Frieden einfordern und sich für die Rechte von Kindern in Kriegsgebieten einsetzen können.
Auch SOS-Kinderdorf Liechtenstein ist Teil der globalen Kampagne von 38 SOS-Kinderdorfvereinen und hat im Rahmen dessen einen berührenden Kurzfilm mit vier liechtensteinischen Schulen gedreht, der bereits über 13’000 Mal bei Youtube aufgerufen wurde. Ein Film von ganz vielen engagierten und stampfenden Kindern und Jugendlichen: von Kindern für Kinder, für den Frieden, für die Wahrung der Kinderrechte in Konfliktzonen, für die Chancengleichheit aller Kinder. Ausschnitte aus dem Kurzvideo der Privatschule formatio Triesen, dem Liechtensteinischen Gymnasium Vaduz, der Primarschule Mauren sowie der Realschule Balzers wurden auch im internationalen Kampagnenvideo verarbeitet, das gestern bei einer UN-Veranstaltung in New York sowie heute in Liechtenstein der Regierungsrätin Dominique Hasler präsentiert wurde. Damit werden die Regierungen weltweit aufgerufen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Leiden von Kindern in bewaffneten Konflikten zu beenden und ihre Rechte zu garantieren.
Am heutigen 35. Geburtstag der Konvention über die Rechte des Kindes, die von allen UNO-Staaten ausser den USA unterzeichnet wurde, ist noch viel Handlungsbedarf vorhanden. Insbesondere die Einhaltung von Artikel 38 der UN-Kinderrechtskonvention, die den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten einfordert, wird in vielen Ländern dieser Welt mit Füssen getreten.
«Hört auf zu kämpfen, wir wollen Frieden», so lautet die klare Botschaft, die Kinder aus aller Welt an die führenden Politiker richten. Dies gilt für Kinder in Ländern, in denen ein bewaffneter Konflikt herrscht, in Ländern, die von einem nahen Konflikt betroffen sind, nach einem Konflikt und überall dort, wo Nachrichten über Gewalt in bewaffneten Konflikten ihr tägliches Umfeld beeinflussen.
Deshalb setzen heute erneut 7 Schulstandorte in Liechtenstein sowie viele Kinder weltweit ein starkes Zeichen und wehren sich mit ihrem Stampfen dagegen, dass die Rechte der Kinder auf Fürsorge und Schutz mit Füssen getreten werden.
Forderung von SOS-Kinderdorf Liechtenstein
Wir von SOS-Kinderdorf fordern Rechenschaft für Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht. Wir brauchen einen Perspektivwechsel in allen konfliktbezogenen Debatten, der die Rechte des Kindes und den Kinderschutz in den Vordergrund stellt.
Viele Kinder, die in Konflikten oder Kriegen aufwachsen, stehen heute ohne elterliche Fürsorge da. Die UN-Leitlinien für die alternative Betreuung von Kindern legen klare Standards fest, wie die Betreuung und der Schutz von Kindern in verschiedenen Situationen, einschliesslich der humanitären Hilfe, gewährleistet werden können. Das oberste Ziel muss jedoch immer sein, auf Waffenstillstand und Frieden hinzuarbeiten und zu verhindern, dass Kinder einen Teil oder ihre gesamte Kindheit in minderwertigen Lagern und anderen Notunterkünften ohne Zugang zu Schutz und Grundversorgung verbringen. Wir fordern, dass alle Kinder und Familien in bewaffneten Konflikten Zugang zu Nahrungsmitteln, Unterkünften, medizinischer Versorgung, einschließlich der lebenswichtigen psychischen Gesundheit und psychosozialen Unterstützung, erhalten; wir fordern die Evakuierung an sichere Orte, wo dies erforderlich ist, wobei der Zusammenhalt der Familien Vorrang haben muss, und wir fordern, dass in Fällen, in denen Familien getrennt wurden, in die Suche nach Familienangehörigen und deren Unterstützung investiert wird.
Der nationale Kurzfilm sowie weitere Informationen sind unter www.sos-kinderdorf.li/de/fuer-frieden-stampfen abrufbar.