Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern
Die Strasse und der schön angelegte Fussweg durch den grünen Tann, von Nendeln zum Sägaweiher, Sinnbild und Manifest Eschner Gemeindebehörden, des Bürgers Heimat zu verantworten und Forst und Gut in Wert und Ehre zu halten. Die Waldstrasse und der Fussweg; Ruabsteg genannt, vom Schaanwald hinauf zur Paula Hütte, Manifest, die ganze Derbheit der Gottesnatur walten zu lassen und den Tatendrang der Gemeindediener vor zerstörerischer Überbordung zu schützen.
Nun wurde im Spätsommer aber dennoch, unter der Auftragsnummer „Flicken“ Hand angelegt und im beispielhaften Eifer, die schon Zentimeter hoch vorstehenden Querrinnen angeschüttet, damit sie die Felgen der vielen Radfahrer, bei ihrem Höllenritt talwärts, nicht ganz zerschmettern, falls es die zum Teil miserable Strasse nicht ohnehin schon besorgt hat. Aber so lange noch niemand zu Tode gestürzt ist, hat das ja noch Zeit. Die Materialwahl fiel auf Bruchkies der Körnung 8/15. Wir müssen hier die Begriffe: Flicken – Reparieren – Restaurieren – Erneuern auseinanderhalten, um verstehen zu lernen.
Nach ein paar Wochen schon, waren sämtliche Anschüttungen durch die Räder der schweren Forstmaschinen, der Jägergeländewagen, vollbeladen mit totem Hirschgetier und den Wassermassen starker Regenfälle wieder verschwunden. Man hätte dem Kies Bindemittel in Form von Festigerkalk, oder Zement beimischen, gar Mergel 0/16 nehmen können. Dann wäre die Lebensdauer aber zu lange gewesen, was nicht geht, wenn der Auftrag „Flicken„ heisst und er im Baubüro, oder wo auch immer, unter diesem Begriff abgelegt ist. Lautet der Auftrag „Flicken“ und der Ausführende flickt zu fest, gerät das Gewerke in die Nähe einer Reparatur, brächte die Behörden aus dem Gleichgewicht, störte die Ruhe und würde in Mauren Verwirrung stiften und Gottes Zorn schüren.
Am Ruabsteg, den bei nassem Wetter zu bewältigen, sogar den trittsicheren Maulesel aus dem Gleichgewicht bringt, ist Gott sei es auf Knien gedankt, der Flickauftrag noch nicht gesprochen.