Entscheidungen kosten Energie, Routinen erleichtern den Alltag. Das gilt insbesondere für die Mobilität. Ein Grossteil der Wege sind Routinewege und werden meist mit dem gleichen Verkehrsmittel zurückgelegt.
Die Ursachen dieser Mobilitätsentscheidungen und daraus entstandenen Gewohnheiten sind vielfältig – seien es anerzogenes Verhalten, persönliche Vorlieben, verfügbare Mobilitätsangebote oder regulatorische Rahmenbedingungen. Ohne starke Anreize und neue Alternativen werden solche eingeübten Routinen selten grundlegend verändert.
Im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung auch im Verkehrswesen ist es Aufgabe von Land und Gemeinde, die Rahmenbedingungen optimal zu gestalten für eine enkeltaugliche Verkehrsmittelwahl für Alltagswege. Es sollte also attraktiver sein, die Wege zu Fuss, per Fahrrad und per öffentlichen Verkehr zurückzulegen als (meist) allein per Auto. Die meisten Menschen können ihre Eigenverantwortung nur im vorgegebenen Rahmen wahrnehmen. Nur wenn Verkehrsmittel bewusst attraktiver bzw. weniger attraktiv gemacht werden, haben die Menschen eine reale Chance, das Verkehrsmittel für ihre Alltagswege zu überdenken und ihre Routinen zum eigenen Wohl und dem Wohl der Gesellschaft zu ändern.
Aus Sicht der Gesellschaft bestimmt die Wahl des Verkehrsmittels Energieaufwand, Ressourcenverbrauch und Flächenbedarf (Autostau, Erreichbarkeit) sowie die Umweltauswirkungen (giftige Abgase, Feinstaub, krank machender Lärm) und somit die Wohn- und Lebensqualität; also auch die Standortattraktivität. Aus persönlicher Sicht bestimmt die Wahl des Verkehrsmittels für die alltäglichen Wege weitgehend, ob die zurückgelegten Wege der eigenen Fitness und Gesundheit dienen und zu mehr Lebensqualität führen.