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Separate Radwege

Beitrag vom Mobilitätsverein Liechtenstein – MOVE-LI.li

Im Vaterlandmagazin „Auto & Mobilität“ waren viele Inserate von Garagisten. Neben dieser Werbung gab es ein dreiseitiges Gratisinterview für Georg Sele vom VCL. Dort wurden dessen bekannte Floskeln wie immer wiederholt. Zwar wurde von Redaktor Andreas Laternser festgestellt, dass der „Verkehr an vielen Orten in Liechtenstein still“ steht und „genervte Autofahrer“ und die LIEmobil im Stau stehen: „Nichts bewegt sich. Radfahrer können solche Situationen nur belächeln, während sie den Verkehr passieren“. Genau das ist das Problem. Unsere Strassen werden ständig rückgebaut und verengt durch Inseln, gefährliche Eisenpoller etc. Dafür fahren mehr E-Bikes auf verengten Strassen und verursachen damit zusätzlich besagten Stau. Ein einziger Radfahrer auf engen Landstrassen verursacht eine Kolonne – alle fahren mit Tempo 20 statt 50 – auch der Bus!

Statt separate (!) durchgehende Radwege abseits von Landstrassen zu bauen, wird weiterhin der wenige noch intakte Strassenraum so verengt, dass sich niemand mehr wohlfühlen kann: Weder der Auto-, noch der Bus-, noch der Radfahrer. Für rund 4% Radfahrer im Berufsverkehr werden die 75% im Auto und 13% im Bus fahrenden, also fast 90% der Verkehrsteilnehmer behindert. Solange keine separaten und sicheren Radwege bestehen, weg von Lärm und Abgasen, fühlt sich niemand sicher. Dieser Nonsens wird weitergeführt. Aktuell plant das Land zwischen Hilti und Nendeln die Strasse mit zwei bestehenden separaten Radstreifen in beide Richtungen zu verengen, um beidseitig Grünstreifen einzubauen. Grünstreifen auf einer Strasse mitten im Naturschutzgebiet – dafür keine Wildunterführungen? Geplant war, dass der heutige Radweg separat, abseits der Strasse geführt wird. Aber unsere Regierung, das Amt und der zuständige Verkehrsplaner haben offenbar umgeplant? Sie bauen lieber die intakte Strasse für CHF 5.5 Mio. um. Soll statt 80 dann ausserorts 60 gefahren werden? Gibt das dem Planer mehr Honorar und muss das Amt so keinen Grund auslösen? Einzig der jährliche Unterhalt steigt mit der Pflege der Grünstreifen mitten in der Natur! Es bleibt zu hoffen, dass der Landtag hier einen Riegel schiebt und diese CHF 5.5 Mio. für einen Radweg abseits der Strasse einsetzt – wie ursprünglich geplant. Von solchen Konzepten könnten auch Auto- und Busfahrer profitieren, wenn sie nicht um Radfahrer zirkeln müssen. Unsere Verkehrsexperten bringen mit engen Strassen alle in Gefahr und verhindern den dringend benötigten Verkehrsfluss.

 

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