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Auch Körperwind

Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern

Unter dem Titel: „Energiemodell für stabile Strompreise“ stellte das Vaterland am 26.09 eine Machbarkeitsstudie zur Stromversorgung vor. Das Modell sieht vor, langfristige Speicherkapazitäten zu schaffen und nennt dabei unter anderem ein „Vehicle-to-Grid-System“. Dabei sollen die Batterien der Elektrofahrzeuge als Stromspeicher genutzt werden. Freiwillig oder per Gesetz? Bidirektionelles Laden, so das hoffnungsvolle Kind.

Laut den Brüdern Grimm ist es aber so, dass jeder, der sich einen Stromer kauft, weiss, dass wenn die Batterie nach ca. 8 Jahren ihr Lebensende erreicht hat, er tief in die Tasche greifen muss. Es ist auch bekannt, dass die Anzahl der Ladezyklen, vor allen die Schnellladung, die Lebensdauer der Batterie stark mindert. Besitzer von Elektroautos also verführen, ihre Fahrzeugbatterie für die Landesversorgung zur Verfügung zu stellen? Die launige Sonne und der windige Wind, würden die Batterie ratzfatz auslaugen, noch bevor die Reifen abgefahren sind. Zudem benutzt man das Auto ja um zur Arbeit zu fahren und ob jeder Arbeitsgeber einen Ladeanschluss installiert, ist nicht verbrieft. Kein Mensch wird wohl sein E-Auto freiwillig als Speicher zur Verfügung stellen, da er ja nie weiss, ob es ge- oder entladen ist, wenn er es selber braucht.

Eine weitere Speichermöglichkeit solle die „Power-to-Gas-Anlage“ darstellen. Für die Verteilung des mit ihr produzierten Wasserstoffs, Wirkungsgrad etwa 13 Prozent, solle das Fernwärmenetz dienen, weil unsere Fernwärme können wir ja nachher auch im Hosensack herumtragen. Wie bekannt, kann man Wasserstoff nicht einfach durch gewöhnliche Stahlrohre pumpen, durch die er ja diffundieren würde. Und Windräder auf der Alpe Rautz, würden uns energieautark machen, obwohl selbst am Gotthard die Windräder bislang kaum Leistung brachten. Voradler Landschaftsschützer, Alpenkonvention, sowie physikalische Widerborstigkeiten in dem ganzen Energiemodell, können dann ja mit „Power-to-Flatulenz“ vom Tisch geblasen werden.

 

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