Was ist denn eine rationale Vernunft bitte?

Leserbrief von Jo Schädler, Bendern

In seinem Mediengespräch auf Schloss Vaduz mit dem Vaterland, meint unser Erbprinz, dass ein Nein zum IWF Beitritt aus rationaler Sicht schlichtweg unvernünftig wäre. Weiter sagt er, dass 30 Millionen Franken effektiv hinterlegt werden, wie immer das zu verstehen ist. Aber es wäre dann noch 120 Millionen als Quote, die eine Art Anlage wäre zu entrichten, das Ganze aber ja Zinsen abwerfe. Da stellen sich dann aber doch ein paar gehörige Fragen. Der IWF ist mit 2700 Mitarbeitern, welche wohl sehr gute Gehälter beziehen, an einem teuren und luxuriösen Standort in Washington stationiert. Also, wenn der IWF entgegen dem allgemeinen Trend, nämlich gar keine Zinsen zu zahlen doch noch 4 % zahlt, dann kann er das nur, wenn er das Geld bei der Zentralbank mit 6 % Zinsen deponiert. Bei 4 % Inflation in den USA bleibt da Ende Jahr aber nicht mehr viel übrig. Rechnet man die Währungsverluste; einst war der Dollar 4,5 Franken, heute dümpelt er farblos bei etwa 80 Rappen daher, wird einem ganz mulmig. Natürlich sind wir durch SWIFT von den USA abhängig, oder besser ausgedrückt, auch wir sind denen versklavt und die können uns per Knopfdruck ausschalten. Es ginge darum, darüber und vor allem darüber zu diskutieren und nicht mit verheerenden, alles zerstörenden Erdbeben herumfuchteln. Das Erstarken der BRICS Staaten und der Schuldenberg der USA von sagenhaften 35 Billionen Dollar, die sie nie mehr zurückzahlen können, sollten zum denken Anlass geben. Ohnehin stellt sich die Frage, wie lange die USA ihre Rolle als selbsternannter Weltpolizist noch werden halten können. Man schätzt, dass die USA etwa 1000 Militärbasen im Ausland haben. Das US Militär hat etwa 1,3 Millionen Soldaten; wozu auch immer. In Anbetracht dessen, dass in den USA die Armutsquote bedenklich hoch ist und die Infrastruktur an Drittweltländer erinnert, aber jährlich etwa 900 Milliarden Dollar in das Militär fliessen, fragt man sich schon, was soll dieser Zirkus überhaupt.