Bericht zur medizinischen Aufarbeitung

Leserbrief von Max Burgmeier, Initiative A

Nachdem Gesundheitsminister Manuel Frick den vom Landtag eingeforderten medizinischen Corona-Aufarbeitungsbericht nicht in den Landtag bringen wollte, will dies jetzt die VU-Fraktion via Antrag auf ein Zusatztraktandum machen. Richtig so! Nur mit einer transparenten Aufarbeitung kann die Politik in der Corona-Krise verspieltes Vertrauen zurückgewinnen.

Zum Bericht selbst: Allein der magere Umfang spricht Bände. Die sozialwissenschaftliche Analyse des Liechtenstein-Instituts umfasste rund 500 Seiten, die zentrale medizinische Aufarbeitung dagegen wurde auf ganzen 33 (!) Seiten abgehandelt…

Die Regierung hat Wissenschaftler mit der Studie betraut, die sich bei C19 durch besondere Hysterie hervorgetan haben. Professor Puhan etwa klagte im August 2021 über zu wenig strikte Massnahmen an Schulen und forderte eine Ausweitung der – wie auch die RKI-Protokolle beweisen – sinnlosen Zertifikatspflicht. Immerhin räumen die Autoren nun in ihrer Studie ein, dass Schulschliessungen «mehr geschadet als genützt» haben. Kinder und Schüler waren nie Pandemietreiber, zumindest Puhan hat das damals jedoch völlig anders gesehen.

Die drei Autoren aus Zürich berufen sich auf die «heutigen Erkenntnisse». Nun, dieses gab es schon von Beginn an von tausende Wissenschaftlern, die zu Wissenschaftlichkeit statt Panikmache aufgerufen haben. Auch ihre Erkenntnis, dass die Impfung ein «Gamechanger» gewesen sein soll, ist – wie in den RKI-Protokollen dokumentiert – falsch. Das hat am 3. September in Triesen auch «Mister Corona» Daniel Koch eingeräumt: «Man hat diesen Impfstoff völlig überschätzt».

Über die effektive Gefährlichkeit von C19 steht im Bericht keine Silbe – und das soll ernsthaft eine medizinische Aufarbeitung sein? Zur Sterblichkeit etwa heisst es in den RKI-Protokollen am 9.3.2021, dass die Sterbefallzahlen «leicht unter dem Durchschnitt der Vorjahre» lagen und dass C19 nicht mit Grippe verglichen werden solle, weil «bei einer normalen Grippewelle mehr Leute versterben». Und dass alte Menschen wegen der Massnahmen aus Einsamkeit gestorben sind – wie von «Mister Corona» Daniel Koch («mich plagen Schuldgefühle») längst eingeräumt wurde – wird von den Autoren ebenfalls völlig ausgeblendet.

Wieso werden die RKI Protokolle im Bericht nicht berücksichtigt?
Was hat der 33-seitige Bericht gekostet?

Wir erwarten, dass grundlegende offenen Fragen zum medizinischen Bereich noch geklärt werden und kritische Stimmen bei den Fragestellungen miteinbezogen werden.