Die Auslieferung von Kim Dotcom an die USA könnte sich erneut verzögern. Laut Ira Rothken, einem Anwalt von Dotcom, arbeitet das Team daran, den Fall vor den Obersten Gerichtshof Neuseelands zu bringen, um eine juristische Überprüfung zu erwirken.

Auf der Plattform X teilte Rothken mit: „Der Kampf um Gerechtigkeit geht weiter. Die Welt schaut zu.“ Zuvor hatte der neuseeländische Justizminister Paul Goldsmith bereits die Auslieferung angeordnet.

 

 

Experten zufolge könnte es noch einige Zeit dauern, bis die geplante juristische Überprüfung durch Dotcoms Anwälte abgeschlossen ist. Neuseeländische Medien betonen, dass der Auslieferungsbeschluss zwar wichtig sei, aber lediglich einen weiteren Schritt in einem langwierigen Prozess darstelle, der sich über Jahre hinziehen könnte.

Kim Dotcom gründete 2005 die Plattform Megaupload, auf der Nutzer Dateien kostenlos hoch- und herunterladen konnten. Dadurch sollen Filmstudios und Plattenfirmen zusammen mit drei weiteren Führungskräften einen Schaden von schätzungsweise 500 Millionen US-Dollar (ca. 455 Millionen Euro) erlitten haben. 2012 durchsuchte das FBI Dotcoms Wohnsitz in Auckland. Seitdem kämpft Dotcom erfolgreich gegen seine Auslieferung und bestreitet alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe.

Kim Schmitz, bekannt als Kim Dotcom, wurde 1974 in Kiel, Deutschland, geboren und machte sich in den 1990er Jahren als Hacker einen Namen. Unter anderem erlangte er durch den Verkauf von gestohlenen Telefonkarten-Daten internationale Aufmerksamkeit. Nachdem er in Deutschland wegen Insiderhandels und anderer Vergehen verurteilt worden war, zog er nach Hongkong und schliesslich nach Neuseeland, wo er 2005 die Plattform Megaupload gründete. Schmitz, der später seinen Nachnamen in Dotcom änderte, baute sich ein Image als exzentrischer Internetunternehmer auf, lebte in einem luxuriösen Anwesen in Auckland und erwarb die neuseeländische Staatsbürgerschaft.

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