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Windows BSOD-Ausfall verursacht globale Störungen

Smishra1, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Am 19. Juli 2024 erlebte die Welt eine massive IT-Störung, als ein fehlerhaftes Update des Cybersicherheitsunternehmens CrowdStrike eine grosse Anzahl von Windows-Systemen lahmlegte. Das Update führte zu einem weit verbreiteten „Blue Screen of Death“ (BSOD) Fehler, der zahlreiche Branchen, darunter Fluggesellschaften, Banken und Medienunternehmen, betraf.

Hintergrund des Vorfalls

CrowdStrike veröffentlichte ein Update für seinen Falcon-Sensor, das unerwartete Probleme auf Windows-Rechnern verursachte. Nutzer sahen sich plötzlich mit einem BSOD konfrontiert, der den normalen Start des Systems verhinderte. Dieser Fehler trat zuerst in Australien auf und verbreitete sich schnell nach Europa und Nordamerika. Airlines wie die Melbourne Airport berichteten von erheblichen Störungen im Check-in-Prozess, und sogar Sky News in Grossbritannien ging zeitweise offline.

Auswirkungen

Die Auswirkungen des Fehlers waren weitreichend. Banken und Fernsehsender in Australien, Eisenbahnnetze in Grossbritannien und diverse Unternehmen in Europa und den USA meldeten Systemausfälle. Auch Supermärkte und andere Geschäftsbetriebe waren betroffen, was zu erheblichen Betriebsunterbrechungen führte.

CrowdStrike identifizierte schnell das Problem und veröffentlichte einen Fix, aber viele Systeme blieben weiterhin unbrauchbar, da sie den BSOD-Bildschirm nicht umgehen konnten. Um das Problem zu beheben, mussten Benutzer ihre Rechner im abgesicherten Modus starten und das fehlerhafte Update manuell entfernen.

Technische Details

Der BSOD-Fehler führte zu einer Fehlermeldung, die anzeigte, dass Windows nicht korrekt geladen werden konnte und forderte die Benutzer auf, den PC neu zu starten oder erweiterte Reparaturoptionen zu wählen. Leider liessen sich durch keine dieser Optionen die Systeme wieder normal starten.

Laut CrowdStrike war das Problem auf Änderungen im Falcon-Sensor zurückzuführen, die durch das Update ausgelöst wurden. Diese Änderungen wurden mittlerweile zurückgenommen, aber die betroffenen Systeme mussten individuell behandelt werden, um wieder funktionsfähig zu sein.

Reaktionen und Konsequenzen

Die globale Störung hat erhebliche finanzielle Auswirkungen auf CrowdStrike und Microsoft gehabt. Der Aktienkurs von CrowdStrike fiel um einen zweistelligen Prozentsatz, und Unternehmen weltweit überdenken nun ihre Abhängigkeit von automatisierten Updates und zentralisierten Cybersicherheitslösungen. Experten betonen die Notwendigkeit von Backup-Plänen und robusten Testprotokollen, um solche Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden.

Bezug zu Liechtenstein

Obwohl der globale IT-Ausfall erhebliche Auswirkungen auf viele Länder hatte, war Liechtenstein nur minimal betroffen. Lediglich die VP Bank meldete Verzögerungen im Zahlungsverkehr, während kritische Infrastrukturen des Landes verschont blieben. Die rasche Reaktion der betroffenen Institutionen trug dazu bei, den Einfluss auf den Alltag und die Wirtschaft des Landes gering zu halten.

Fazit

Der Vorfall unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Überprüfung und des Managements von Updates in grossen IT-Infrastrukturen. Während CrowdStrike für seine schnellen Reaktionsmassnahmen gelobt wurde, zeigt der Vorfall auch die potenziellen Risiken, die mit zentralisierten Cybersicherheitslösungen verbunden sind. Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie über Notfallpläne verfügen, um ähnliche Störungen in Zukunft zu minimieren.

Bild: Smishra1, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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