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Schafft die Wiederholung von Ansichten die Wahrheit?

Leserbrief von Norbert Obermayr,
Mauren

In vielen Ausgabe des «Vaterland» und auch in Beilagen kann man einen Beitrag von einer Liechtensteiner Institution und Partei lesen, welche die eigene Ansicht zum IWF-Beitritt vertritt. In den Kernaussagen sind alle Beiträge auf «Punkt und Beistrich» ident. Das Narrativ ist gleich, und die Behauptungen ohne Wahrheitsbeweis. Sollen Wiederholungen die Wahrheit schaffen?

Dass jede Institution die eigene Sicht der Dinge wiedergibt ist deren gutes Recht. Sie vertreten ihre Klientel. Auch das Verschweigen von unvorteilhaften Gegenargumenten ist legitim.

Wen aber hat die Regierung zu vertreten? Für wen oder was schreiben die Medien? Wer erwähnt «das Verschwiegene» für das Volk? «Die Wahrheit ist überparteilich»! Es wäre die Aufgabe der Regierung und der kritischen Medien, die Dinge «bis zum Ende» zu denken und alle Aspekte eines IWF-Beitritts zu berücksichtigen. Dazu gibt es – auch im Internet – bereits genügend Informationen. Geschieht aber nicht. Stattdessen sonnt man sich in Wiederholungen und hofft, dass dieses Kernelement der Propaganda wirkt.

Wiederholungen und Verschweigen haben Methode. Das kann auch nicht die Informationspolitik sein, die die Grundlage einer basisdemokratischen Politik sein muss.

 

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