Die Flüchtlingshilfe Liechtenstein hat ihre jährliche ordentliche Mitgliederversammlung durchgeführt. Präsidentin Helen Konzett begrüsste die anwesenden Vereinsmitglieder, Vorstandsmitglieder und Gäste zur Mitgliederversammlung im Mehrzweckraum des Asylzentrums Vaduz. Im Rahmen der statutarischen Geschäfte hat die Versammlung alle Anträge des Vorstandes einstimmig genehmigt und den Vorstand für das kommende Vereinsjahr gewählt.
Einleitend zur Versammlung berichtete Iris Feuerstein, Sozialarbeitende und Jobcoach, über die erfolgreichen Aktivitäten im vergangenen Jahr, um die Flüchtlinge in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Zusammengefasst ist es durch unermüdliche Anstrengungen gelungen, bis zu 48% der grundsätzlich arbeitsfähigen Flüchtlinge bei Firmen in Liechtenstein zu beschäftigen. Das ist ein überaus hoher Anteil, verglichen mit den Zahlen anderer Länder. Auch im Jahresbericht 2023 werden Bei-spiele erfolgreicher Integration im Arbeitsmarkt aufgeführt. Die Anwesenden interessierten sich sehr für diese Ausführungen und würdigten das Engagement der Flüchtlingshilfe. Sie wünschen sich ausdrücklich eine Fortsetzung dieses professionellen Jobcoachings, damit für die Flüchtlinge und für die Gesellschaft bzw. Wirtschaft die win-win-Situation anhält.
Anschliessend führte die Präsidentin speditiv durch die Traktandenliste. Die Versammlung genehmigte den informativ gestalteten Jahresbericht und die darin enthaltene Jahresrechnung des Vereins, die mit einem kleinen Ertragsüberschuss von rund CHF 3’500 abgeschlossen werden konnte. Der Bericht der Revisionsstelle advisa wurde dankend zur Kenntnis genommen. Die Präsidentin dankte ins-besondere dem Geschäftsführer und allen Mitarbeitenden für ihren grossen, wertvollen und unermüdlichen Einsatz für die Flüchtlingshilfe und die Klient:innen. Aktuell betreut die Flüchtlingshilfe we-gen dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und wegen anderer fortbestehender Kriege und bewaffneten Konflikten mehr Geflüchtete als je zuvor.
Grosses Augenmerk aller Anwesenden war auf das Traktandum Wahlen gerichtet. Wie schon der Einladung zur Sitzung zu entnehmen war, treten zwei Vorstandsmitglieder, Helen Konzett und Peter Dahmen, zurück und mussten ersetzt werden. Die Präsidentin würdigte die Verdienste von Peter Dahmen, der im Vorstand seit 2018 aktiv mitwirkte. Wie angekündigt, zieht sich auch die Präsidenten Helen Konzett nach 3 Jahren als Präsidentin aus dem Präsidium und dem Vorstand zurück, aus Grün-den einer gesetzlichen Unvereinbarkeit mit ihrer neuen beruflichen Aufgabe als Liechtensteins Ombudsperson für Kinder und Jugendliche.
Christoph Frommelt, Vizepräsident des Vereins, würdigte die grossen Verdienste der scheidenden Präsidentin. Helen Konzett wurde im Juni 2021 in den Vorstand gewählt und leitete den Verein seit-her in einer Phase seiner grössten Herausforderungen. Kurz nachdem der neue Geschäftsführer seine Stelle angetreten hatte, löste der Krieg in der Ukraine einen noch nie dagewesenen Zustrom von Schutz suchenden Personen nach Liechtenstein aus. In enger Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden wurden notwendige Massnahmen erarbeitet und umgesetzt wodurch sich auch der Aufgabenbereich der Geschäftsstelle erheblich ausweitete und neue Mitarbeitende angestellt werden mussten. Mit viel Fachwissen und grossem, professionellem Einsatz meisterte Helen Konzett mit ihrem Team erfolgreich alle Problemstellungen. Ihr unermüdlicher Einsatz für den Verein und die Schutzsuchenden wurde mit einem kräftigen Applaus und einem Geschenk verdankt.
Der Vorstand hat im Vorfeld der Versammlung geeignete Persönlichkeiten als Nachfolgende gesucht und der Mitgliederversammlung Karin Quaderer und Hansjörg Büchel, zwei im Land bekannte Personen, als neue Vorstandsmitglieder vorgeschlagen. Sie bringen durch ihre beruflichen Qualifikationen und ihr politisches sowie gesellschaftliches Engagement beste Voraussetzungen mit und ergänzen den Vorstand bestens.
Nach den Wahlen setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen: Hansjörg Büchel (neu), Isabel Donhau-ser-Frick (bisher), Karin Quaderer (neu), Christoph Frommelt (bisher), Martin Batliner (bisher) und Philipp Wanger (bisher). Der Vorstand hat anschliessend den Statuten gemäss aus seiner Mitte Hansjörg Büchel als neuen Präsidenten und Isabel Donhauser-Frick als neue Vizepräsidentin gewählt.
Die Präsidentin dankte am Schluss der Versammlung für die zahlreichen Spenden, die auch im vergangenen Jahr eine unbürokratische, wertvolle Unterstützung von Flüchtlingen ermöglichten, die gute Zusammenarbeit mit der Regierung, den Gemeinden, den Behörden und den Netzwerkpartnern. Zum Ausklang bot ein Apéro Gelegenheit für einen weiteren Gedankenaustausch.