Atlanta – Das TV-Duell zwischen US-Präsident Joe Biden und Herausforderer Donald Trump um das Präsidentenamt war in vieler Hinsicht ein Desaster. Biden überraschte die Zuschauerschaft mit gelegentlichen Aussetzern. Sein Kontrahent verbreitet eine Lüge nach der anderen. Die chinesische Global Times bezeichnete die Debatte sogar als «Reality Show».
Die Kritik richtete sich vor allem gegen Biden, dem aufgrund seines Auftretens von manchen sogar die Tauglichkeit für eine zweite Amtszeit als US-Präsident abgesprochen wird. Er selbst versuchte die Wählerinnen und Wähler während eines Wahlkampfauftritts zur US-Wahl im November zu besänftigen: „Ich kann Recht von Unrecht unterscheiden. Und ich weiß, wie man diesen Job macht, ich weiß, wie man Dinge erledigt“, sagte Biden in North-Carolina. Unterstützung kommt nun aus seiner Partei: Eine ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses will auch bei Trump Anzeichen auf Demenz entdeckt haben.
Pelosi deutet wegen TV-Duell
Demenz bei Trump an
Nancy Pelosi, die Vertreterin der Stadt San Francisco im Repräsentantenhaus, pochte gegenüber CNN darauf, dass man Biden nicht aufgrund einer „schlechten Nacht“ verurteilen sollte. „Es war eine gute Präsidentschaft und dafür müssen sich die Menschen in Amerika entscheiden“, so Pelosi.
In der Debatte um die geistige Verfassung Bidens müsse man fair sein. „Es gibt Gesundheitsexperten, die glauben, dass Trump an Demenz leidet“, sagte Pelosi. Es sei nicht so, dass der Republikaner einfach Lügen erzähle, „er kennt die Wahrheit nicht, will heissen: er glaubt tatsächlich die Lügen, die er verbreitet wirklich und nimmt sie als Wahrheit auf. Und man musste auch bei Trump schon einige Aussetzer während seinen Reden feststellen.“
Mit Biden könne sie dagegen Diskussionen führen. „Wir erleben Joe Biden aus nächster Nähe. Wir wissen, wie gut er über die Themen Bescheid weiß und wie gut er informiert ist.“
Psychologe kritisiert Trumps Geisteszustand
Pelosi ist nicht die Einzige, die Zweifel am Geisteszustand des Ex-Präsidenten hegt. Der Psychologe Harry Segal sagte Anfang April, dass Trump «Anzeichen einer beginnenden Demenz» zeigt. Bei seiner Ferndiagnose nahm Segal in der Sendung „David Pakman Show“ kein Blatt vor den Mund. „Ich betrachte diesen kognitiven Verfall als eine weitere Gefahr für eine ohnehin schon unberechenbare, geistig gehandicapte Person, die nicht in der Nähe des Weißen Hauses sein sollte“, so sein Urteil.
Eine große Zahl von Kollegen schließt sich der Meinung Segals an. Wie Focus online berichtete, sollen hunderte Mediziner eine Petition unterschrieben haben, die Trump eine mögliche Demenz-Diagnose unterstellt. Trumps Verhalten könne mit Symptomen der Frontotemporalen Demenz (FTD) übereinstimmen, so die forensische Psychiaterin Elizabeth Zoffmann. Anzeichen dafür seien Taktlosigkeit, Reizbarkeit und Enthemmung. Zoffmann rate Trump dringend dazu, sich dahingehend untersuchen zu lassen. Denn eine solche Erkrankung könne sich immer weiter verschlechtern.