Liechtensteins Herren haben bei der Heim-EM auf dem Golfplatz Gams-Werdenberg ein klares Ziel: eine Medaille! Bei den European Team Shield Championships wollen die vier Liechtensteinerinnen und vier Liechtensteiner ihr bestes Golf zeigen und viele Menschen
für diesen Sport begeistern.
Anna Eggenberger und Sebastian Schredt brennen für den Golfsport – und für die European
Team Shield Championships (ETSC), die Mannschaftes-Europameisterschaften junger,
aufstrebender Golfnationen. Die beiden Hobbygolfer brillieren nicht nur mit sportlichen
Leistungen auf dem Platz, sondern auch mit ihrem ehrenamtlichen Engagement im Golfverband Liechtenstein (GVL). Sie gehören dem Liechtensteiner Golf-Nationalteam seit dessen Gründung 2014 und mittlerweile auch dem GVL-Vorstand an; Schredt ist seit 2022 Men’s Captain, Eggenberger hat das Amt der Ladies Captain im Frühling 2024 übernommen. Auf Schredts Initiative hin hat sich der Golfverband Liechtenstein vor einem knappen Jahr beim Europäischen Golfverband EGA um die Ausrichtung der European Team Shield Championships 2024 beworben. Ein Projekt, das dem gesamten GVL-Vorstand viel Arbeit – aber auch Freude und wertvolle Erfahrungen – bereitet hat. In einer Woche geht’s endlich los. Die beiden Captains sind bereit für die Heim-EM.
Was bedeutet es für Sie als Captain, die European Team Shield Championships auf dem Heimplatz spielen zu können?
Anna Eggenberger: Es ist eine grosse Ehre und eine fantastische Gelegenheit, dieses
europäische Turnier auf unserem Heimplatz auszutragen. Unser Team kann auf bekanntem
Terrain spielen, das bringt einen zusätzlichen Motivationsschub und verschafft uns mehr
Vertrauen und Sicherheit. Da ist natürlich auch ein Gefühl von Stolz. Vor heimischem Publikum zu spielen, ist ein einzigartiges Erlebnis, das wir sehr schätzen. Für diese Chance möchte ich dem Golfverband Liechtenstein und dem Golfclub Gams-Werdenberg danken.
Sebastian Schredt: Da kann ich mich nur anschliessen – ich freue mich sehr auf unsere Heim-Europameisterschaft. Wir haben ein gutes Team, sind motiviert und haben viel trainiert – ich bin zuversichtlich, dass es gut kommt.
Mit welchen Erwartungen geht das GVL-Team in diese Heim-EM?
Schredt: Wir haben gute Chancen, eine Medaille zu holen. Wir haben bei diesem Turnier schon so viele vierte Ränge – 2015, 2016, 2018 und 2019 – vorzuweisen, vielleicht bringt uns der Heimvorteil nun endlich diese Medaille, die wir seit Jahren anstreben. Ich bin sehr optimistisch.
Eggenberger: Auch wir Damen gehen mit hohen Erwartungen in diese Heim-EM. Wir wollen individuell, wie auch als Team unser Bestes geben und um Einzug in den Flight A kämpfen, was uns zuletzt 2019 in Litauen gelungen ist. Wir sind gut vorbereitet und glauben an unsere Fähigkeiten.
Stichwort Heimvorteil; gibt es diesen für den GVL nächste Woche in Gams?
Eggenberger: Definitiv. Wir sind mit dem Platz vertraut, das hilft uns strategische
Entscheidungen besser zu treffen – insbesondere auf den Spielbahnen 2, 10, 12, 16 und 18. Man kann den Ball sicher platzieren, sowohl mit dem ersten als auch beim zweiten Schlag. Dieser Vorteil zeigt sich sowohl beim Strokeplay als auch beim Matchplay.
Schredt: Platzkenntnis ist in Gams definitiv wichtig. Die Proberunde hilft den Spielern der
anderen Nationen zwar, den Platz ein wenig kennenzulernen, aber wir vom GVL haben den
Platz in den letzten 16 Jahren doch öfters gespielt. (lacht)
Welchen Einfluss hat das Heimpublikum im Golfsport?
Schredt: Natürlich will man vor Heimpublikum unbedingt sein bestes Golf zeigen, da ist man etwas nervöser als im Ausland. Aber wir sind ein erfahrenes Team und werden auch diese Herausforderung gut meistern. Ich hoffe, dass ein paar Fans auf dem Platz mitlaufen werden.
Eggenberger: Mich motiviert es, vor Heimpublikum zu spielen. Die Unterstützung des
Publikums verschafft zusätzlichen Antrieb und hilft uns, unser bestes Golf zu zeigen. Klar ist da etwas Nervosität, aber die überwiegende Emotion ist Stolz! Im Moment herrscht Vorfreude, unser Können vor Familie, Freundinnen und Freunden zu zeigen.
Welche letzten sportlichen Vorbereitungen sind in der Woche vor den ETSC geplant?
Eggenberger: Wir hatten am Sonntag, unser letztes Team-Training vor den ETSC. Nun bereitet sich jede Spielerin individuell auf ihren Einsatz vor.
Schredt: Wir Herren trainieren diese Woche noch intensiv und spielen am Wochenende die Clubmeisterschaft in Bad Ragaz – dann sind wir ready für eine Super-Heim-EM.
Kann mit diesem Turnier das Image des Golfsports in der breiten Bevölkerung verbessert
werden?
Schredt: Ich glaube, wir haben schon ein recht gutes Image. Aber es ist cool, richtig gute Spieler hier zu haben – letztes Jahr war beispielsweise der Ukrainer Lew Grinberg, der 2022 im Alter von 14 Jahren, 6 Monaten und 6 Tagen als zweitjüngster Spieler den Cut bei einem European Tour Event geschafft hat, dabei. Das ist das Niveau einer Europameisterschaft; ich hoffe, dass der eine oder andere Nichtgolfer nach Gams zum Zuschauen kommt.
Eggenberger: Ich denke schon, dass dieses Turnier das Image des Golfsports in der breiten Bevölkerung verbessern kann. Es zeigt, dass Golf ein spannender, zugänglicher und junger Sport ist. Durch die Austragung eines internationalen Turniers in unserer Region können wir das Interesse und die Begeisterung für Golf hoffentlich steigern und auch neue Spielerinnen und Spieler inspirieren.
10. European Team Shield Championships, 31. Juli bis 3. August 2024, Golf Club Gams-Werdenberg.
Zuschauer willkommen, Eintritt frei. https://etsc2024.golf.li
Die Teams des Golfverband Liechtenstein
Damen
Anna Eggenberger (Captain/ 8. Teilnahme an einer ETSC), GC Bad Ragaz, HCP 0
Lisa Sele (7. Teilnahme), GC Bad Ragaz, HCP 7.7
Valentina Roth (3. Teilnahme), GC Domat/Ems, HCP 10
Martina Zurflüh (2. Teilnahme), GC Gams-Werdenberg, HCP 10.5
Non-Playing Captain: Eva Fasel
Herren
Sebastian Schredt (Captain/8. Teilnahme an einer ETSC), GC Bad Ragaz, HCP +0.4
Fabian Schredt (9. Teilnahme), GC Bad Ragaz, HCP 2.6
Elias Schreiber (9. Teilnahme), GC Bad Ragaz, HCP +2.6
Moritz Eidenbenz (2. Teilnahme), GC Bad Ragaz, HCP 6.4
Non-Playing Captain: Fabian Wachter