Einst führten fünf Holzbrücken über den Rhein von Liechtenstein in die Schweiz. Übrig blieb nur die Holzbrücke Vaduz – Sevelen.

Die historische Brücke Vaduz – Sevelen, ist die einzig erhaltene Holzbrücke die 1870 erbaut und 1981 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Wahrscheinlich die erste Brücke über den Rhein, der sich vor der Errichtung der Dämme je nach Wassermenge durch das Tal schlängelte, war in Triesen gebaut worden. Einen Hinweis darauf gibt der Flurname Gapont, der mit «Brückenkopf» übersetzt wird. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, nach dem Bau der hohen Rheindämme, konnte mit der Erstellung von Brücken begonnen werden.

Text: Günther Meier

Von den fünf Holzbrücken, die entlang der liechtensteinisch-schweizerischen Grenze über den Rhein erstellt wurden, blieb einzig die Brücke Vaduz – Sevelen erhalten. Die historische Holzbrücke ist 1870 erbaut und 1981 unter Denkmalschutz gestellt worden. Inzwischen ist sie auch die einzige von den 17 Holzbrücken, die früher über den Rhein zwischen Reichenau und dem Bodensee führten. In den Jahren 2009 und 2010 wurde die Brücke einer umfassenden Sanierung unterzogen und konnte 2011 wieder dem Fussgänger- und Radfahrerverkehr übergeben werden.

1867: Holzbrücke Schaan – Buchs
Die erste Brücke in der damaligen Holzbauweise wurde in den Jahren 1867/68 gebaut. Am 25. September 1927, als der Rhein in Schaan über den Damm brach, wurde die Brücke vom Hochwasser zerstört. Ein Jahr später wurde mit dem Bau einer Stahlbrücke begonnen, die 1970 wegen Unterspülung eines Pfeilers einstürzte.

1868: Holzbrücke Bendern – Haag
Eine erste Holzbrücke zwischen Bendern und Haag wurde 1868 erbaut, die aber noch nicht gedeckt war. Nachdem die Holzbrücke 1894 abgebrannt war, wurde eine neue Brücke erstellt, die 1896 dem Verkehr übergeben werden konnte. Im Jahr 1974 wurde die Brücke durch einen Brand schwer beschädigt und stürzte anschliessend ein, bevor mit den Wiederherstellungsarbeiten begonnen wurde. Für den Verkehr spielte die Holzbrücke zu jenem Zeitpunkt schon keine Rolle mehr, denn 1965 war eine neue Brücke aus Eisenbeton etwas weiter südlich gebaut worden.

1870: Holzbrücke Balzers – Trübbach
Mit dem Bau der Holzbrücke Balzers – Trübbach wurde 1870 nach den Plänen von Landestechniker Peter Rheinberger begonnen. Die aus Tannen- und Lärchenholz erstellte Brücke war 126 Meter lang und hatte ursprünglich in der Mitte ein Gittertor als Grenzübergang zwischen Liechtenstein und der Schweiz. Am 11. Oktober 1972 wurde die Holzbrücke das Opfer einer Brandstiftung. An deren Stelle wurde 1975 eine Betonbrücke für Fussgänger und Radfahrer errichtet. Etwas nördlich des alten Standortes war schon 1968 eine Betonbrücke mit Zufahrt zur schweizerischen Autobahn eröffnet worden.

1929: Holzbrücke Ruggell – Sennwald
Relativ lange Zeit nach den ersten Brückenbauten wurde auch zwischen Ruggell und Sennwald eine Brücke gebaut. Die 1929 dem Verkehr übergebene Brücke, teils aus Eisen- und Holzteilen einer früheren Eisenbahnbrücke in Bad Ragaz erstellt, wurde am 29. Juli 1963 zum Opfer eines Brandes – angenommen wird, dass es sich um Brandstiftung handelte. In den Jahren 1965/66 wurde eine neue Brücke in Spannbeton gebaut, die am 29. Oktober 1966 feierlich eingeweiht wurde.