Kälber

Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern

IWF Internationaler Währungsfonds. Sehr witzig. Was einst „International“ begann, ist heute nur noch national und zwar amerikanisch-national. Die USA haben es verstanden, die ganze Macht an sich zu reissen und den Hauptsitz symbolträchtig nach Washington in die Nähe des Capitols zu legen, alles um ihre Hegemonie zu stärken und anderen Staaten ihren Willen aufzuzwingen.

Jeder, der im Geldsektor tätig ist weiss, was es alles zu erfüllen gibt, damit es dem Amerikaner passt. Da zittern gar die grössten Schweizer Banken und jene in Vaduz, samt den Treuhändern sowieso. Vergibt der IWF Kredite, diktiert er dem Kreditnehmer Forderungen auf, die weit in die innerstaatlichen Angelegenheiten, wie politische Richtung oder gar Bildung reichen. Bislang konnte sich kein einziges Land, welches einen IWF-Kredit beanspruchte, von den brutalen Fesseln befreien und alle sind weiter in Abhängigkeiten geschlittert. Mit verheerenden Folgen für die Ärmsten der Bevölkerung. Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber.

Griechenland wurde übrigens zur Hauptsache von der EZB gerettet. Von 4855 militärischen Stützpunkten haben die USA in über 166 Ländern ihre Truppen stationiert. In mehr als 40 Ländern mit autoritären Regimen, welche von den USA gestützt werden. Wenn wir nun helfen die Amerikaner, welche ganz alleine über den IWF bestimmen, noch mächtiger auf ihren menschenverachtenden Raubzügen und Unterwerfungen zu machen, dann machen wir uns mitschuldig an dem vielen Leid, welches diese Nation schon der ganzen Welt beschert hat. Atombomben auf unschuldige Menschen, Entlauben von Urwäldern in Vietnam, usw.

War der Dollar einst weit über vier Franken, dümpelt er heute bei 90 Rappen. Mit dem Erstarken der BIRCS-Staaten wird er weiter ins Bodenlose fallen. Wenn unsere Einlage beim IWF dermassen gute Zinsen abwerfen soll, wie die Befürworter behaupten, dann wäre das doch eine gute Sache für die staatliche Pensionskasse und ja überhaupt die Lösung für deren immerwährenden Probleme?