Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern
Zum Leserbrief von Roman Eggenberger vom Samstag 15. Juni. Herrn Eggenberger sollte klar sein, wenn Liechtenstein in finanzielle Schieflage gerät, es für uns keine Rettung mehr geben wird.
Diese Situation kann entstehen, wenn mächtigere Staaten vermehrt anfangen Geldabflüsse in Steueroasen – ausser den eigenen natürlich – zu unterbinden. Dass diese Zeit kommen wird, davon ist auszugehen, sind doch alle führenden westlichen Länder bis unter die Decke verschuldet und immer weniger in der Lage die Dinge in den Griff zu bekommen. Überalterung, Migration, Dekadenz und Sittenzerfall um nur eine paar Dinge zu nennen.
Wenn Liechtenstein auch noch hergeht und meint Russland sanktionieren zu müssen, oder einem Russen das Konto sperrt und trägt der Selenski-Stiftung auch noch Geld hinterher, ist davon auszugehen, dass künftig reiche Leute sich überlegen werden, ihr Geld nach Liechtenstein zu tragen. Den Ast absägen, auf dem man sitzt ist nicht sehr klug. Fehlt uns der Finanzsektor ist das grosse Lichterlöschen angesagt.
Das 20. Jahrhundert wird als die Zeit der ungeheuren Verschwendung in die Geschichte eingehen. Dass dies auf Kosten der Ärmsten, der Entwicklungsländer geschah, beginnt sich allerorten zu rächen und auch Liechtenstein wird in zwanzig oder dreissig Jahren nicht mehr so sein, wie wir das heute gerne sehen. Die Vormacht der USA, einem mit Bettlern übersäten Land mit 1,77 Millionen Häftlingen, bröckelt heute schon massiv und der Dollar als Leitwährung wird bald Geschichte sein. Ob sich der verlängerte Arm der USA, der IWF, der seine Kredite an politische Bedingungen knüpft, ewig wird halten können bleibt fraglich. In Ländern wie Argentinien oder Irland welche er zu Fall brachte, wächst der Widerstand gegen ihn massiv, da die Menschen endlich erkennen, wer ihnen den Wohlstand raubte. Wenn Eggenberger meint, globale Organisationen und die Flucht in die Hammelherde täten gut, wolle er seine rosa Brille wegwerfen und der Realität auf diesem Globus ins Auge sehen.