Leserbrief von Albrecht Wolf,
Vaduz
Ich wohne ca. 150 Meter Luftlinie vom Spital entfernt und habe in den letzten Jahrzehnten mehrere Bautätigkeiten und Renovationen mitbekommen. Stelle fest, dass diese zeitgemäss den Gegebenheiten und Anforderungen entsprechend gut getätigt wurden.
Trotz allem ist unser Landesspital vorne, hinten, oben und unten ein Flick geworden, der den Ansprüchen in naher Zukunft nicht mehr gerecht wird. Nicht zu denken, was da in den nächsten 10 – 20 Jahren an finanziellen Pflichten, Erneuerungen und weiteren Investitionen auf uns zukommen, um möglichst den Anforderungen gerecht zu werden. Laut den Zahlen ist der Notfall einer der wichtigsten beanspruchten Abteilungen des heutigen Spitals. Dieser besteht aus einem Anbau aus Fertigelementen und war damals eine schnell realisierbare, kostengünstige Option, eine Notlösung. Diese mag den heutigen Bedürfnissen gerade noch entsprechen.
Im neuen Landesspital wird dem NOTFALL ein spezielles Augenmerk geschenkt. Das beruhigt mich, denn niemand von uns Einwohnern weiss, wann er in diese Situation kommt und froh ist, dass diese NOTFALLSTATION in bester Einrichtung und Räumlichkeiten für uns da ist, für die Ärzte und die assistierenden und pflegenden Mitarbeiter/innen zu Verfügung steht. Deshalb dürfen wir uns eine neue, den zukünftigen Bedürfnissen entsprechende NOTAUFNAHME, mit weniger Wartezeiten, leisten.
Auch denke ich, wenn wir einer speziellen Operation bedürfen und diese nicht in unserem Landesspital machen können, sondern nur in Chur, Zürich, St. Gallen oder anderen Spitälern möglich ist, ist unser Landesspital hier für die Nachsorge da und wir als Patienten können somit schon fast zuhause sein in der Nähe unserer Lieben, der Familie, der Verwandten und Freunden.
Und wenn ich weiter so nachdenke und überlege, dann ist es für mich klar ein Ja zum Ergänzungskredit in die Urne zu werfen.
Versuche es auch neutral zu betrachten. Die Gegenargumente sind teils an den Haaren herbeigezogen. Kann auch von einem Teil der Schreiber einen Frust über vergangene Geschehnisse heraus interpretieren. So sollten wir uns nicht beeinflussen lassen und wir können uns dieses Landesspital mit gutem Gewissen leisten. Die Gegner behaupten und sagen immer wieder, dass sie für ein Spital sind aber nicht für dieses. Dieses Argument ist naiv und unehrlich! Wenn man aber sich über diese Personen informiert, dann sieht man, dass sie in den letzten 10 /15 Jahren immer klar gegen jedes neue Spital waren.
Noch was: Ich wäre auch sofort dafür, wenn die Gemeinde Vaduz, den Bauer Fond (Stiftung gebunden an einen Spitalneubau) von den 7 Millionen um 3 Millionen auf 10 Millionen als Beitrag zum Standort erhöhen würde. Das würde ich als eine besondere Geste der Gemeinde Vaduz ansehen und es würde ihr auch anstehen. Wenn man dies einem Gemeinderat sagt, dann heisst es immer: das bringst du nicht durch… Habt ihr es den schon mal versucht?