Das Landesspital verdient mehr als nur Renovationen – Leserbrief des Pro-Komitees
Spitäler veröffentlichen periodisch Angaben über die Anzahl hospitalisierter Patienten. In der Grundversorgung nimmt das Landesspital mit gegen 10’000 Notfallkonsultationen und rund 1900 stationären Austritten eine sehr wichtige Rolle für die liechtensteinischen Bevölkerung ein. Letzte Woche hat das Spital Grabs gegenüber einer Zeitung Zahlen zur stationären Versorgung von Bewohner:Innen aus Liechtenstein bekanntgegeben.
Demzufolge kam es in Grabs zu 2500 solcher Hospitalisationen. Nimmt man davon die Hospitalisationen der Geburtshilfe aus, welche in einer Spitalstatistik für Kind und Mutter doppelt gezählt werden (im Jahr 2023 waren dies 228 Geburten mit entsprechend mindestens 456 Fällen der Geburtshilfe), kommt das Spital Grabs im Jahr 2023 auf rund 2000 stationäre Fälle. Das Landesspital nimmt in der stationären Spital-Grundversorgung für Liechtensteiner:Innen also quantitativ eine vergleichbar wichtige Rolle wie das Spital Grabs ein. Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis.
Die Wahlfreiheit von Patient:Innen bezüglich einer Spitalbehandlung stellt ein sehr wichtiges Gut dar. Im Gesundheitswesen haben nicht nur Patient:Innen, zuweisende Stellen und Kooperationspartner eine Wahl. In Zeiten des Fachkräftemangels haben auch die Mitarbeitenden eine Wahl, nämlich diejenige ihrer Arbeitgeberin in der Region.
Ein Besuch und Gespräche im Landesspital zeigen, dass die Mitarbeitenden freundlich und motiviert sind und – wie in jedem Betrieb – die wichtigste Ressource darstellen. Und trotz baulich bedingt komplizierteren Prozessen ist ein spürbarer Stolz wahrnehmbar. Dabei wird aber auch einmal mehr klar, dass das alte Spitalgebäude nicht mehr zeitgemäss ist. Es erschliesst sich zudem, dass das alte Landesspital-Gebäude einfach nicht mehr zeitgemäss ist. Nasszellen in den Patientenzimmern sind zum Beispiel zu klein, dass sie mit einem Rollstuhl befahren werden können. Man behilft sich dann mit einer Umlagerung auf ein schmaleres Vehikel, um Patient:Innen in die Dusche zu bringen.
Eine Wahl ist nur denn eine wirkliche Wahl, wenn zwischen vergleichbaren Standards gewählt werden kann. Alle Spitäler der Umgebung haben neu gebaut. Nur ein modernes Landesspital wird sicherstellen, dass sich Patient:Innen, zuweisenden Stellen, Mitarbeitende und Kooperationspartner mittel- und langfristig aus Überzeugung für das Landesspital entscheiden werden. Eine weitere Zeit Realisierungszeit von mehr als 15 Jahren wäre unverantwortlich. Deshalb ein klares JA zum Ergänzungskredit.
Pro-Komitee «JA» zum Ergänzungskredit Neubau Landesspital: Alois Blank, Julia Bösch, Herbert Elkuch, Thomas Hasler, Valentina Meier, Daniela Ospelt, Lorenz Risch, Karin Zech-Hoop