Am Freitag, 12. April 2024 hat das Referendumskomitee gegen den Ergänzungskredit 1692 Unterschriften an Peter Sele von der Regierungskanzlei übergeben. Damit steht uns die dritte Volksabstimmung zur Spitalfrage bevor.
Der Spitalneubau stand von Anfang an unter einem ungünstigen Stern. Schon allein die Aussuche nach dem Baugrund auf dem landeseigenen «Wille-Areal», gab bei der Volksabstimmung von 2019 zu reden. Das Wille-Areal liegt in einer Senke unmittelbar vor der Rheinbrücke in Vaduz. Dort verkehren täglich nach neuesten Verkehrszählungen mehr als 16’000 Fahrzeuge, die um das neue Spital herumfahren müssen. Zudem gibt die Beschaffenheit des Baugrunds auf dem Wille-Areal und die dort verlaufende Gasleitung schon länger Anlass zur Kritik.
Bei der Spitalabstimmung von 2019 bewilligte das Volk einen Kredit mit einem Kostendach von 65.5 Mio. Franken. Diese Summe konnte bei weitem nicht eingehalten werden, weil der protzige Baustil am Ende 92 Mio. Franken gekostet hätte, was von der Bevölkerung nicht akzeptiert worden ist. Nun soll ein redimensioniertes Projekt, ohne Kinderabteilung, dafür aber 500 Quadratmeter Bauflächenüberschuss, 6 Mio. Franken Mehrkosten, also insgesamt rund 72 Mio. Franken verursachen. Abgestimmt wird also über einen Zusatzbeitrag von sechs Mio. Franken, obwohl sich das Spital gegenüber der Abstimmungsvorlage von 2019 völlig verändert hat. Richtigerweise müsste das Volk über das neue redimensionierte Projekt abstimmen können.
Die unendliche Geschichte des Spitalneubaus in Vaduz wird uns noch eine Zeitlang begleiten. Ob wir in Liechtenstein je zu einem Akutspital kommen werden, wie es das Volk wünscht, steht in den Sternen. Wir bleiben an der unendlichen Geschichte „Wie baue ich ein Spital in Liechtenstein?“ dran.