Die Mitglieder des Lenkungsausschusses, der Projektanten und des Vereins LIGEN trafen sich Mitte April zu einem weiteren Meeting, um zukünftige Strategien in der liechtensteinischen Energieversorgung zu diskutieren.
Konkret wurden bestehende Szenarien wie die «Energie Strategie 2030 und Vision 2050» von der Regierung des Fürstentums Liechtenstein aus dem Jahre 2020 sowie das Szenario der LIGEN aus dem Jahre 2022 modelliert und deren Last- und Marktverlauf über ein ganzes Jahr dargestellt. Die Simulationen wurden mit einer Auflösungsgenauigkeit von einer Stunde durchgeführt. Das heisst, dass zu jeder Stunde innerhalb des Referenzjahres der exakte Verbrauch und die dazugehörige Energiebeschaffung abgebildet wurden. Bei den beiden Szenarien zeigen sich grosse Unterschiede beim Zukauf von Energie und bei der Abhängigkeit von den jeweiligen Marktpreisen. Auch wurden beide Szenarien bezüglich Investitionen und zu erwartenden Stromkosten sowie potentiell anfallenden CO2 Mengen untersucht.
Energieszenarien für Liechtenstein
Ein wichtiger Bestandteil der Diskussionen waren Annahmen für die zukünftige Preisentwicklung der Energieversorgung. Es wird dabei davon ausgegangen, dass die Energiekosten aus den erneuerbaren Quellen Sonne und Wind weiterhin fallen werden. Bei der Residuallast wird allerdings von einer Kostenerhöhung ausgegangen. (Unter Residuallast versteht man den Anteil an Energie, der nicht aus Sonne und Wind erzeugt werden kann und der heute noch zu einem grossen Teil aus fossilen Quellen stammt.) Die Entwicklung dieser Kosten werden bei der Entscheidung bezüglich Investitionen in neue saisonale (langfristige) Energiespeicher eine grosse Rolle spielen.
Um im Folgetreffen optimale Lösungsszenarien verabschieden zu können, beauftragte der Lenkungsausschuss die genauere Analyse der Sensitivitäten der diversen Kostenkomponenten, so z.B. auch der Residuallastkosten, gegenüber möglichen Veränderungen sowie die detaillierte Simulation eines weiteren durch den Lenkungsausschuss festgelegten Szenarios.