Albert Kindle ist in seiner Heimatgemeinde Triesen ein bekanntes Gesicht. Er ist den meisten durch seine Arbeit vertraut, aber auch sein politisches Engagement und sein Einsatz für die Gemeinde haben ihn zu einem geschätzten Mitglied der Gemeinde gemacht.
Text: Sabine Moosmann
Der 72-Jährige lebt seit seiner Geburt in Triesen, ist dort aufgewachsen und hat in der Gemeinde die Schulzeit absolviert. Im Anschluss daran versuchte er herauszufinden, in welchem Beruf seine Zukunft liegt. Er schnupperte während eines Jahres beispielsweise im Dorfladen seines Onkels. Schliesslich entschied er sich jedoch, bei seinem Vater die Lehre zum Kaminfeger zu machen. Nach nur wenigen Jahren im Beruf übernahm er aufgrund des frühen Tods seines Vaters das Familienunternehmen. Dieses führte er gut 50 Jahre, bis er sich mit 68 Jahren dazu entschied, sich pensionieren zu lassen. Albert schwärmt noch heute von seinem Beruf. Obwohl sich der Beruf Kaminfeger während seiner 50-jährigen Tätigkeit sehr stark verändert hat, war er immer zufrieden mit seiner Arbeit und ist bis heute der Meinung, dass er sich damals absolut richtig entschieden habe.
Als Kaminfeger war er täglich in Triesen unterwegs, ging in fast allen Häusern jährlich einmal ein und aus und lernte über die Jahre einen Grossteil der Einwohner und Einwohnerinnen kennen. Diese Abwechslung, die Nähe und die Gespräche mit den Menschen in seiner Gemeinde schätzte er immer sehr.
So wundert es einen auch nicht, dass er mit Freunden an die FBP-Ortsgruppentreffen mitging und damit sein Interesse an der Politik erwachte. Mit einem Schmunzeln sagte er, er sei ja in einem «schwarza Daham» aufgewachsen, doch sein Vater sei nie politisch tätig gewesen. Durch verschiedene FBP-Veranstaltungen fand er dann seinen Weg in die Gemeindepolitik. Als sich im Herbst 1982 ein Mangel an Gemeinderatskandidaten abzeichnete, liess er sich für die Wahl aufstellen. Er absolvierte eine Legislatur und musste dann aufgrund der Kandidatur eines nahen Verwandten auf seine Folgekandidatur verzichten.
Einige Jahre später stellte er sich unter Vorsteher Günter Mahl nochmals zur Wahl für den Gemeinderat. Auch bei diesen Gemeindewahlen konnte er einen Erfolg verbuchen – er erhielt die meisten Stimmen. Im Nachgang dieses Erfolgs kandidierte er noch zwei Mal und kam so auf weitere 12 Jahre im Gemeinderat.
Nach seiner Verpflichtung im Gemeinderat setzte er sich für die FBP-Ortgruppe Triesen ein. Als die Obfrau vorzeitig zurücktrat, bot er sich an, dieses Amt interimistisch für drei Monate zu übernehmen. Daraus wurden dann zweieinhalb Jahre als FBP-Ortsgruppenobmann. Mittlerweile wurde Egbert Sprenger als Obmann und Albert Kindles Tochter Jacqueline Kindle als Stellvertretung gewählt.
Noch heute engagiert sich Albert politisch als Mitglied im Vorstand der FBP-Senioren. Dort setzt er sich bei den monatlich stattfindenden Sitzungen für die Bedürfnisse der Senioren Liechtensteins ein. Dabei ist es ihm ein besonderes Anliegen, dass den Senioren, die nur von der AHV-Rente leben, der Erhalt von Zulagen und Ergänzungsleistungen erleichtert wird. Es sei wichtig, dass die Hemmschwelle für die Senioren und Seniorinnen abgebaut werden.
Ein weiteres Thema, das gerade sehr aktuell ist und auch von den FBP-Senioren diskutiert wird, ist der Neubau des Landesspitals. Albert Kindle gehört zu den Befürwortern des Landesspital-Neubaus und hofft, dass er so bald wie möglich umgesetzt werden kann. Das Volk habe sich bei der vergangenen Abstimmung bereits für ein klares Ja geäussert, und nun sollte man nicht wieder eine Grundsatzdiskussion starten, sondern den Start des Neubaus endlich ermöglichen.
Neben seinem politischen Engagement ist Albert Kindle bis heute ein Vereinsmensch. Seit 57 Jahren ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Triesen. Auch dort übernahm er wichtige Positionen und kann auf zehn Jahre als Vizekommandant und auf 18 Jahre als Kommandant zurückblicken. Heute ist er nicht mehr aktiv tätig, jedoch ist er immer noch ein Mitglied des Freiwilligen Feuerwehr Triesen.