Forumsbeitrag des VCL Verkehrs-Club Liechtenstein
Mobil zu sein ist ein Grundrecht. Im Durchschnitt legen Menschen in der Schweiz täglich 3.5 Wege zurück und bewegen sich 80 Minuten; dabei legen sie im Inland 30 km zurück. Mehr Menschen bedeutet mehr Wege – unabhängig vom Verkehrsmittel. Welche Verkehrsmittel wir benutzen hängt stark von der verfügbaren Infrastruktur ab. Wird diese für das Auto attraktiver gemacht, bedeutet mehr Infrastruktur mehr Autoverkehr.
Entsprechend bewirken eine attraktivere Infrastruktur für das Zu-Fuss-Gehen und Radfahren, dass mehr Leute ihre Wege aktiv zurücklegen und so ihre Fitness und Gesundheit stärken.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Verkehr richtig organisiert, wenn Verkehrsmittel mit kleinem Flächenverbrauch bevorzugt werden. Viel Platz beansprucht die Wahl des Autos mit etwa 115 Quadratmeter pro Person in Bewegung; Autos erzeugen den Auto-Stau. Nur etwa 10 Quadratmeter beansprucht eine Person in Bewegung per Fahrrad oder mit dem öffentlichen Verkehr; zu Fuss sogar nur 3 Quadratmeter. Leute, die ihre Arbeitswege mit dem Auto zurücklegen sind laut Studien wegen Bewegungsmangel deutlich öfter krank als Leute mit aktiven Arbeitswegen; Autofahrende sind aus Sicht der Arbeitgeber nur schon wegen durchschnittlich mehr Absenztage deutlich weniger produktiv.
Aus gesellschaftlicher Sicht und mit Blick auf die Volksgesundheit ist der Verkehr richtig organisiert, wenn Verkehrsmittel bevorzugt werden, die eine aktive Fortbewegung fördern. Das sind vor allem das Zu-Fuss-Gehen und Radfahren; aber auch der öffentliche Verkehr mit aktiven Wegen an Quelle und Ziel. Passive Fortbewegung im Alltag ist für fast die Hälfte der nicht übertragbaren Krankheiten verantwortlich oder mitverantwortlich. Zudem betragen die nicht von den Verursachern getragenen Kosten des privaten motorisierten Strassenverkehrs in der Schweiz 56% (über sieben Milliarden Franken) der externen Kosten; werden also von der Gesellschaft bezahlt.
Aus Sicht der Umweltbelastung ist der Verkehr richtig organisiert, wenn Verkehrsmittel mit kleinem Ressourcenverbrauch und wenig Emissionen gewählt werden. Und da schneiden Zu-Fuss-Gehen, Radfahren und öffentlicher Verkehr deutlich besser ab als allein im Auto unterwegs zu sein. Auto-Fahrgemeinschaften zu bilden ist eine deutliche Verbesserung.