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Ein neues Landesspital ist dringend nötig

Leserbrief von «Die Zoomer»

Nachdem sich der Landtag mit 22 Stimmen sehr klar für den Ergänzungskredit zum Landesspital ausgesprochen hat, hat eine Gruppe altbekannter Gegner eines eigenen Landesspitals das Referendum ergriffen. Ein Referendum verzögert den dringend nötigen Neubau erneut um viele Monate.

2019 hat die Bevölkerung mit 56.2 % für den Neubau eines liechtensteinischen Landesspitals gestimmt, nachdem die Gründe für die Ablehnung im Jahr 2011 analysiert und intensiv diskutiert wurden. Auch wenn sich Mehrkosten von 6 Mio. ergeben, so kann Liechtenstein diese Investition problemlos tragen. Im Vergleich zu vielen anderen Positionen in der Landesrechnung, die jährlich anfallen, geht es beim Neubau des Landesspitals um eine einmalige Investition. Wir sind der Meinung, dass Liechtenstein dringend ein neues Landesspital braucht, welches für unsere Bevölkerung ambulante und stationäre medizinische Leistungen erbringen kann.

Dass die Gemeinde Vaduz über 8 Mio. beiträgt, ist ein weiterer Grund, nun endlich zur Tat zu schreiten. Liechtenstein hat seit über 100 Jahren einen Krankenhausbetrieb – können wir uns das heute nicht mehr leisten?  Längere Verzögerungen des Neubaus bedeuten weitere Sanierungen und Umbauten im alten Gebäude, dessen Baubeginn Mitte der 70er Jahre datiert! Ausserdem ergeben sich personelle Mehrkosten durch nicht mehr zeitgemässe Betriebsabläufe in einem alten Bestandsbau.

Allen ist bekannt, dass unsere Bevölkerung stetig wächst und zunehmend älter wird. Ein eigenes Spital bedeutet Sicherheit für die eigene Bevölkerung (Pandemien, Notfälle, schnelle Versorgung bei Eingriffen, nahe Besuchswege, Ausbildung eigener Fachkräfte etc.). Dass es auch finanziell Sinn macht, die Grundversorgung im eigenen Land anzubieten, ergibt sich aus der liechtensteinischen Besteuerung der Gehälter, der Mehrwertsteuer und vor allem daraus, dass stationäre Beiträge in Höhe von 55% vom Staat bezahlt werden. Diese 55% bleiben bei einer Versorgung im Landesspital im Land, bei Aufenthalten in ausländischen Spitälern fliesst dieses Geld à fonds perdu ins Ausland.

Die Versorgung wird durch die Schliessung der kleinen Spitäler immer schwieriger – Betten fehlen und das nicht nur in Notlagen. Es wäre ein Armutszeugnis für unser Land, wenn wir diese wichtige Dienstleistung für unsere Bevölkerung nicht mehr anbieten würden. Dieser Ergänzungskredit sollte deshalb nicht zum Stolperstein werden.

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