Vom 17. bis zum 22. März fand ein Arbeitsbesuch des EFTA-Parlamentarierkomitees in Argentinien und Brasilien statt. Ziel des Arbeitsbesuchs war es, den Abschluss eines EFTA-Freihandelsabkommens mit Mercosur zu unterstützen. Die Verhandlungen zwischen den EFTA- und den Mercosur-Ländern (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) begannen 2017. (Parlamentsdienst )
In Zeiten geopolitischer Verschiebungen und unterbrochener globaler Wertschöpfungsketten infolge der weltweiten Pandemie ist die EFTA bestrebt, ihr Freihandelsnetz zu erweitern. Das Netzwerk umfasst aktuell 31 Freihandelsabkommen, die 42 Länder und Territorien ausserhalb der Europäischen Union abdecken. Am 10. März 2024 hat die EFTA ein Freihandelsabkommen mit Indien abgeschlossen, nachdem das EFTA-Parlamentarierkomitee letztes Jahr Indien besucht und entsprechende unterstützende Gespräche geführt hat.
Die liechtensteinische Delegation betonte bei den Gesprächen mit Mercosur, dass der Handel für die liechtensteinische Wirtschaft eine zentrale Triebfeder ist und Liechtenstein den Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen EFTA und Mercosur eine hohe Bedeutung beimisst. Weiter unterstrichen die Abgeordneten, dass Liechtenstein in dem Handelsabkommen ein grosses Potenzial für vielversprechende Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen im Rahmen verstärkter Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Ländern sieht.
In Buenos Aires traf sich das Parlamentarierkomitee mit Vertretern des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und internationalen Handel, mit verschiedenen Senatoren darunter der Vorsitzende der Aussenpolitischen Kommission, Francisco Manuel Paoltroni, mit Mitgliedern der Abgeordnetenkammer sowie mit Amador Sanchez, dem Botschafter der Europäischen Union.
In Brasilien fanden auf parlamentarischer Ebene Treffen mit Arthur Lira, dem Präsidenten der brasilianischen Abgeordnetenkammer und mit Rodrigo Otavio Soares Pacheco, dem Präsidenten des Senats sowie mit Nelsinho Trad, dem Präsidenten der brasilianischen Gruppe des Mercosur Parlaments, statt. Weiter standen Treffen mit Geraldo Alckmin, Vizepräsident von Brasilien und Minister für Entwicklung, Industrie und Aussenhandel sowie mit Marina Silva, Ministerin für Umwelt und Klimawandel auf dem Programm.
Weiter fanden diverse Gesprächsformate mit Parlamentariern und den Industrie- und Handelskammern statt. Dabei stand der Beitrag eines Freihandelsabkommen zu grösserer wirtschaftlicher Aktivitäten im Zentrum der Diskussionen. Bei Treffen mit Experten von Thinktanks und multilateralen Organisation informierten sich die Parlamentarier über die aktuellen innenpolitischen Situationen, über die wirtschaftliche Dynamik sowie die Auswirkungen der geopolitischen und geoökonomischen Veränderungen auf Argentinien und Brasilien.
Der liechtensteinische Landtag war durch die Abgeordneten Manfred Kaufmann und Daniel Seger sowie die Delegationssekretärin Sandra Gerber-Leuenberger vertreten. Neben den liechtensteinischen Abgeordneten nahmen weitere Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus den EFTA-Staaten Island, Norwegen und der Schweiz teil.