Leserbrief von Hubert Müssner, Bendern
Ja zu erneuerbaren Energien, aber Nein zur Pflicht
So lautet meine Antwort zu den Gesetzesvorlagen, über die am 21. Januar 24 abgestimmt werden. Die Regierung möchte eine flächendeckende Photovoltaikpflicht auf Dächern einführen. Ausnahmen gibt es. Diese werden in der Verordnung definiert. Wir kennen die Ausnahmen noch nicht im Detail. Nach einem Ja zu den Vorlagen kann alles geschehen, der Stimmbürger hat dann aber keinen Einfluss mehr darauf.
Lehnt bspw. eine Bank die Finanzierung ab, so muss die PV-Anlage dennoch erstellt werden und ein anderer Weg zur Finanzierung gesucht werden. Als wirtschaftlich nicht tragbar gilt nicht eine neue Hypothek oder der Vermögensabbau wegen der Investition, sondern nur wenn sich eine Anlage innert 20 Jahren nicht amortisieren lässt. Das steht im Bericht 60/2023 der Regierung.
Im gleichen Bericht wird anhand von 2 Diagrammen dargestellt, dass mit der PV-Pflicht das Ziel von 240MW PV-Leistung bereits 2035 erreicht sein wird. Mich stört, dass wir 2035 mit 240MW PV-Leistung an einem schönen Sommertag viel zu viel Energie zur Verfügung hätten, die wir aber leider abregeln müssen, weil keine Speichermöglichkeit zur Verfügung steht. Die Regierung ging in ihrem Bericht von einem Zugang von 5MW/Jahr aus, im Jahr 2022 wurde aber 9,708MW neu installiert. Auch ohne staatlichen Zwang werden sehr viele PV-Anlagen erstellt, wir brauchen das staatliche Diktat nicht.
Wichtig erscheint für mich, dass die PV-Energie, die im Lande produziert wird, auch verwendet wird. Auch wenn eine Umwandlung Power-Gas-Power einen schlechten Wirkungsgrad hat, so ist es besser als die PV-Anlagen abzuregeln. Ich bin überzeugt, dass mit der PV-Pflicht in spätestens 10 Jahren eine weitere Pflicht kommen wird, nämlich dass der PV-Anlagenbetreiber den Strom selbst nutzen muss oder die Anlage abgeregelt wird. Deshalb bin ich gegen einen zu schnellen Ausbau der PV und demzufolge auch gegen eine PV-Pflicht: Deshalb 2xNein am 21. Januar 24.