Digitale Roadmap bringt den Wandel des Digitalstandorts Liechtenstein voran

Übergabe der Digitalen Roadmap auf Schloss Vaduz: Wirtschaftsministerin Sabine Monauni, digital-liechtenstein.li-Geschäftsführer Markus Goop, Erbprinz Alois, digital-liechtenstein.li Boardpräsident Lothar Ritter und Regierungschef Daniel Risch. FOTO & COPYRIGHT: DANIEL SCHWENDENER

Die Standortinitiative digital-liechtenstein.li, welcher über 55 Unternehmen und Organisationen angehören, hat die Neuauflage ihrer Digitalen Roadmap auf Schloss Vaduz präsentiert. Das Strategiepapier formuliert klare Ziele und Massnahmen für die Weiterentwicklung des Digitalstandorts Liechtenstein.

Auf Schloss Vaduz haben Vertreter der Standortinitiative digital-liechtenstein.li die Neuauflage der Digitalen Roadmap symbolisch an Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein (Patronatsgeber) sowie Regierungschef Daniel Risch und Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni (Trägervertreter) übergeben. Mit dem Strategiepapier sollen wegweisende Projekte für Liechtenstein weiter forciert und generell der digitale Wandel Liechtensteins konsequent und gemeinsam mit Wirtschaft, Staat und Wissenschaft vorangebracht werden.

Grosse Chance durch gemeinsames Handeln
Die Mitglieder von digital-liechtenstein.li, dazu zählen die wichtigsten Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Staat in Liechtenstein, haben die Neuauflage der Digitalen Roadmap in einem mehrmonatigen, intensiven Prozess gemeinsam erarbeitet. Nachdem 2019 die erste Ausgabe des Strategiepapiers erschienen ist, folgt nun vier Jahre später die zweite Auflage. Erbprinz Alois, Patronatsgeber der Standortinitiative, begrüsst die Neuauflage der Digitalen Roadmap: «Der rasch fortschreitende digitale Wandel bietet für Liechtenstein zahlreiche Chancen, aber auch sehr aktuelle Herausforderungen. Gerade der Schulterschluss und das gemeinsame Agieren von Wirtschaft, Staat und Wissenschaft ist von entscheidender Bedeutung, weshalb ich dieses Strategiepapier sehr begrüsse.»
Für Regierungschef Daniel Risch ist klar: «Liechtenstein hat in den letzten Jahren viel erreicht in Sachen Digitalisierung – aber gleichzeitig auch noch viel vor, um die digitale Zukunft aktiv zu gestalten. Staat und Wirtschaft sind gleichermassen gefordert, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzuverfolgen.» Das sieht Sabine Monauni, Regierungschef-Stellvertreterin, genauso: «Innovation im Kontext der Digitalisierung bietet Chancen aber auch Risiken für zentrale Herausforderungen der heutigen Zeit. Entsprechend wichtig ist die erfolgreiche Gestaltung des digitalen Wandels Liechtensteins.»

Fokus auf sechs Themen
Die Neuauflage der Digitalen Roadmap von digital-liechtenstein.li fokussiert auf sechs Handlungsfelder, mit jeweils einer Vision, entsprechenden Stossrichtungen und konkreten Handlungsempfehlungen. Insgesamt präsentiert das Strategiepapier über 50 konkrete Massnahmen, damit Liechtenstein im Jahre 2030 zu den modernsten Ländern weltweit in Sachen Digitalisierung zählt. Zu den Handlungsfeldern zählen «Bildung und Arbeit», «Cybersecurity», «Forschung und Innovation», «Digitale Verwaltung», «Digitales Gesundheitswesen» sowie «Energie, Mobilität und Infrastruktur». Zudem werden die Themen «Künstliche Intelligenz» und «Nachhaltigkeit» als übergreifende Querschnittsherausforderungen gesetzt.
«Die Neuauflage der Digitalen Roadmap für Liechtenstein fokussiert wesentlich stärker auf konkrete Massnahmenempfehlungen und beschreibt dabei einen strategischen Leitfaden, der zeigt, mit welchen Handlungsempfehlungen Liechtenstein in wenigen Jahren das volle Potenzial des digitalen Wandels nutzen kann», so Lothar Ritter, Präsident des Boards von digital-liechenstein.li.

Die Übergabe des Strategiepapiers ist für digital-liechtenstein.li gleichzeitig der Startschuss zur Umsetzung. Die Handlungsempfehlungen richten sich an die Wirtschaft wie auch an die Wissenschaft und den Staat. Dazu gehören Massnahmen, welche die Unternehmen von sich aus lancieren wollen, ebenso wie Massnahmen, bei denen der Staat im Lead ist. Für viele Themen ist ein gemeinsames Handeln von Staat und Wirtschaft, teils in Kooperation mit der Wissenschaft und Bildungsinstitutionen, entscheidend. «Die kurzen Wege und der Schulterschluss von Wirtschaft, Staat und Wissenschaft machen unsere Initiative und besonders die Digitale Roadmap zu einer echten Chance für Liechtenstein, die es zu nutzen gilt», sagen Markus Goop und Patrick Stahl, die Geschäftsführer von digital-liechtenstein.li.

digital-liechtenstein.li als zentrale Plattform
Die Standortinitiative digital-liechtenstein.li, getragen von über 55 Firmen und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, treibt die digitale Transformation des Wirtschaftsstandorts Liechtenstein seit nunmehr sechs Jahren aktiv voran. Mit der Neuauflage des Strategiepapiers Digitale Roadmap sollen wegweisende Projekte für Liechtenstein weiter forciert werden. Die Standortinitiative ist inzwischen die zentrale Plattform für digitale Innovation und Vernetzung in Liechtenstein. Neben intensiver Kommunikationsarbeit hat digital-liechtenstein.li zahlreiche Aktivitäten, Events und Plattformen im Bereich der Wissensvermittlung und der Vernetzung etabliert. Sie steht unter dem Patronat des Fürstenhauses und der Trägerschaft der Regierung.

Die Digitale Roadmap ist nachzulesen unter: www.digital-liechtenstein.li

Handlungsfelder und Massnahmen der Digitalen Roadmap

Insgesamt präsentiert die Digitale Roadmap sechs Handlungsfelder mit insgesamt über 50 konkreten Massnahmen als zentrale Themen für die Weiterentwicklung des Digitalstandorts Liechtenstein:

Bildung und Arbeit. Bildung ist für den Wohlstand und die Innovationskraft des Digitalstandorts Liechtenstein von zentraler Bedeutung. Liechtenstein schafft es, den Einwohnern wie auch den Mitarbeitenden in Wirtschaft und Verwaltung Zugang zu hochwertiger Bildung zu bieten. Neben neuen spezifischen Aus- und Weiterbildungsangeboten, der Initiierung von Vernetzungs-programmen zum Thema Fachkräftedialog, der Prüfung eines Förderfonds, der Schaffung eines IT-Stellenportals, der Zusammenarbeit mit Talentförderungsinitiativen sowie der verstärkten Öffentlichkeitsarbeit zu neuen Arbeitsformen, wird die Lancierung einer Future-Skills-Leitumfrage sowie eines Monitoringverfahrens zur Kompetenzbedarfsplanung in Unternehmen empfohlen.

Cybersecurity. In der heutigen vernetzten Welt ist die Sicherheit der Daten mitentscheidend, in welchem Umfang die Potenziale des digitalen Wandels erschlossen werden können. Entsprechend ist es zentral, führend zu sein bei der Umsetzung von international anerkannten Standards. Zu den empfohlenen Massnahmen zählen die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Unternehmen und Institutionen, die verstärkte Kooperation mit ausländischen Organisationen, die Prüfung der Lancierung neuer Geschäftsmodelle mit Einsatz neuer Technologien wie KI und Blockchain, der Ausbau von Aus- und Weiterbildungsprogrammen und Kommunikationsmassnahmen, neue Veranstaltungen wie eine jährliche hochkarätige Cybersecurity-Konferenz, der Aufbau eines Stakeholder-übergreifenden Cybersecurity-Gremiums oder die Prüfung eines 24/7-Cyber-Incident-Response-Services für alle Liechtensteiner Firmen und Institutionen.

Energie, Mobilität und Infrastruktur. Moderne Technologien und die dafür notwendige Infrastruktur bilden die Grundlage für ein «Smart Country Liechtenstein». Die Breitband- und Smart Service-Angebote sollen ausgebaut werden inklusive der Schaffung einer dazugehörigen Innovationsplattform. Die Rahmenbedingungen für Datenspeicherung und Cloud-Infrastruktur für neue Geschäftsmodelle, die Digitalisierung der Energieversorgungsstruktur und der Zugang zu 5G-Mobiltechnologie sollen im Detail geprüft werden. Smart Country-Konzepte sollen zudem weiterentwickelt und eine digitale Mobilitätsplattform für alle Unternehmen und Organisationen in Liechtenstein lanciert werden.

Forschung und Innovation. Die Zusammenarbeit und Vernetzung von Staat, Wirtschaft und Wissenschaft mit EU-Programmen und Standortinitiativen soll ausgebaut und vertieft werden. Als Massnahmen dazu soll die Förderung digitaler Ökosysteme mit Einsatz neuer Technologien ebenso geprüft werden wie ein neuer Förderfonds für Startups und Innovationen sowie der Zugang Liechtensteins zum europäischen Innovationsprogramm Horizon Europe. Die länderübergreifende Zusammenarbeit mit Innovations- und Förderinstituten soll intensiviert werden im Gleichschritt zum Ausbau der Kooperation mit EU-Programmen und EU-Hubs. Ebenfalls soll der Startup-Standort Liechtenstein stärker vereint und die Fortführung des Digitalscheck-Programms realisiert werden, wie auch die zahlreichen Wissens- und Netzwerkveranstaltungen wie Digital Summit, Digitaltag, Innovation Day oder die Workshop-Events von digital-liechtenstein.li.

Digitales Gesundheitswesen. Durch den Einsatz digitaler Innovationen soll das Gesundheitssystem Liechtensteins weiter verbessert werden. Zu den Massnahmen zählen die Weiterentwicklung des elektronischen Gesundheitsdossiers sowie einer darauf aufbauenden eHealth-Plattform inklusive attraktiver Zusatzdienste, welche den bestmöglichen Nutzen für Patientinnen und Patienten schaffen sollen.

Digitale Verwaltung. Die Landesverwaltung verfolgt konsequent den eingeschlagenen Weg der vollständigen Digitalisierung zentraler Behördendienstleistungen unter dem Once-Only-Prinzip weiter. Nicht nur Firmengründungen werden digital möglich, sondern auch das Potenzial der digitalen Identität für Verwaltung und Wirtschaft wird viel stärker genutzt. Massnahmen dazu sind unter anderem die Lancierung privatwirtschaftlicher Anwendungsfelder der eID.li, die Bereitstellung digitaler Signaturen sowie einer grenzüberschreitenden EUDI-Wallet sowie die Realisierung der eVertretung. Ebenso wird empfohlen, die Vergabepraxis für Aufenthalts-bewilligungen für IT-Fachkräfte und Nachwuchstalente zu flexibilisieren sowie einen Digital-Beirat zu schaffen inklusive entsprechender Dialogformate.