Im Landtag vom 9. November wurde der Antrag von 13 Abgeordneten betr. tieferer Bustarife kontrovers diskutiert.
Im Vaterland war zu lesen: “Die Infrastrukturministerin bezweifelt, dass mit günstigeren Bustarifen die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs gesteigert wird.” Nach Wissen des VCL hat die Regierungsrätin mit dieser Aussage Recht. Bei der Umfrage im Vaterland “Was würde Sie motivieren, vom Auto auf den ÖV umzusteigen” geben 31% an, dass sie aus Prinzip Auto fahren; 30% nennen ein gratis Busticket als Motivator, 32% “Enger Takt, verlässlicher Fahrplan (Pünktlichkeit)” und 7% “Parkgebühr am Arbeitsplatz”. Langjährige Erfahrung des VCL mit Verhaltensänderung in der Verkehrsmittelwahl und speziell dem Umsteigen vom Auto auf den ÖV lassen einen Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit erkennen, zwischen Denken und Handeln.
Die Jahresabonnemente von LIEmobil für das ganze Netz sind mit 370 Franken Vollpreis und 280 Franken ermässigt sehr tief im Verhältnis zur Schweiz. Je nach Rückerstattung durch die Gemeinde kosten die Abos nur bis zur Hälfte dieser Preise. Vergleichen wir diese ÖV-Kosten mit den jährlichen Autokosten von etwa 7‘000 Franken für einen Mittelklassewagen. Unter Berücksichtigung der Kosten müssten viel mehr Leute im Land preiswerte LIEmobil-Abos besitzen! In einer Partnerschaft braucht man mit ÖV-Abo nicht zwei, sondern nur ein Auto. Und spart sehr viel Geld!
Das Umsteigen von Allein-per-Auto auf Gehen und Radfahren, auf Bahn/Bus und Fahrgemeinschaft für Arbeitswege hängt in Wirklichkeit stark von den Parkgebühren am Arbeitsplatz ab. Um wirksam zu sein, sollte der Parkplatz mindestens 5 Franken pro Tag kosten für Arbeitswege, die ohne Auto zumutbar sind. Und wer bei einem fortschrittlichen Arbeitgeber keinen Parkplatz beansprucht, bekommt mit konsequentem Betrieblichem Mobilitätsmanagement einen Mobilitätsbeitrag in der Höhe der Parkplatzgebühren ausbezahlt.