Leserbrief von Carmen Sprenger-Lampert, 9495 Triesen
Eine E-Mail-Anfrage für eine Präsentation des Wahlanliegens der eGD-Gesetzesinitiative hat die Freien Liste nicht beantwortet; zwischenzeitlich hat sie ihre eGD-Nein-Parole kommuniziert.
Offenbar ist bei dieser Partei eine ausgewogene Diskussion unerwünscht. Angeblich nahm an der Parteiversammlung der «Landes-eGD-Experte» teil. Dieser Herr vertritt die Freie Liste im Vaduzer Gemeinderat. Er verdient seinen Lebensunterhalt beim Amt für Gesundheit, wo er für das eGD zuständig ist. «Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.» Angeblich stellt er die «flächendeckende Nutzung des eGD» vor die bewusste Zustimmung der betroffenen Person. Wie steht es denn plötzlich um den persönlichen Nutzen?
Wie passt das erwähnte Vorgehen zu den Werten dieser Partei?
«Unsere Werte. Wir wünschen uns eine faire, gleichberechtigte und nachhaltige Gesellschaft. Unsere politischen Positionen in den verschiedensten Bereichen müssen sich an unseren Kernwerten messen lassen. Sozial. Demokratisch. Ökologisch.»
Wie heisst’s so schön: Vertraue nicht ihren Worten. Achte auf ihre Taten
Höchstsensible, intimste Gesundheitsdaten und allerhöchstsensible genetische Daten haben eine bewusste Zustimmung der betroffenen Person verdient. Andernfalls ist Datenschutz überflüssig.
Achtung: Daten werden als Gold des 21. Jahrhunderts bezeichnet und wurden zur begehrten Handelsware. Umso einzigartiger die Daten, umso höher deren Preis. Beispielsweise hat die Pharma grosses Interesse daran.
Genetische Daten identifizieren einen Menschen eindeutig und liefern u. a. Informationen zu Vorfahren und Nachkommen, Ethnie usw. Es resultiert eine kollektive Verantwortung und Diskriminierungspotenzial geht einher.
Nur «Opt-in» stellt eine bewusste Zustimmung sicher. Mit einem JA bei der Volkswahl am 21. Januar 2024 setzen Sie ein Zeichen zum Schutz Ihrer höchstsensiblen, intimen sowie unveränderbaren Daten. Dadurch senden Sie ebenso eine Botschaft der Freiheit und Selbstbestimmung in die Welt.