Leserbrief der MiM-Partei
Wieso soll es Regierungsaufgabe sein, sich um das Hosting meiner sensiblen Gesundheitsdaten zu kümmern? Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, meine Gesundheitsdaten unter die Hoheit des Staates zu stellen, denn es geht hier nicht um „wichtige Infrastruktur“ im Sinne des Gemeinwohls.
Banken, die sensible Vermögenswerte hosten, sind eigenständig was die Datenhoheit ihrer Kundinnen und Kunden anbelangt. Kontobelege, die wir bei unserer Bank downloaden, müssen ebenfalls eigenverantwortlich gespeichert und z.B. an einen Steuerberater transferiert werden.
Einzige Voraussetzung wäre ein einheitliches Datenformat (= Geld) für den Austausch zwischen den Dienstleistern (Praxis, Spital, Notfallambulanz usw.) und mir (= Geldtransfer). Ich kann sämtliche Daten selbstständig verwalten (= Online-Banking) oder eigenständig auf einem Server bei mir zu Hause hosten. Und ich kann meine Daten für den permanenten oder zeitlich begrenzten Zugriff freigeben (= Dauerauftrag). Über das vorsorgliche Erteilen einer Vollmacht können meine Daten im Falle eines medizinischen Notfalls durch eine Vertrauensperson freigegeben werden. Gesundheitsdaten oder genetische Daten gezielt für die Forschung (personalisiert oder anonym) freizugeben, wäre ein echter Fortschritt und könnte Millionen von Menschen helfen.
Man stelle sich vor wie plötzlich der Markt von Lösungen regelrecht überschwemmt werden würde. Und nicht der Staat würde darüber entscheiden, wem ich am Ende meine Gesundheitsdaten anvertraue und ob ich mich für eine fremd- oder selbstgehostete Lösung entscheide, sondern ausschliesslich ich.
Ich weiss: Ein ganz ungewöhnlicher Ansatz, der ebenfalls Datenlecks nicht ausschliesst. Ich vertraue hier auf die Expertisen anerkannter Zertifizierungsstellen und die freie Marktwirtschaft.
Grundsätzlich: Wie wollen wir es schaffen, dass unsere Gesundheitsdaten nicht gegen uns verwendet werden? Was ist, wenn mein „digitaler Zwilling“ Krankheiten vorhersagt? Muss ich dann mehr Versicherungsbeiträge bezahlen? Das Prinzip der Krankenkasse würde ausgehebelt. Einziger Ausweg für dieses Problem ist, die Hoheit über die eigenen Gesundheitsdaten zu behalten.
Opt-in ist die einzige Lösung. Personen, die nicht am eGD teilnehmen möchten und die sich gegen die Speicherung ihrer Gesundheitsdaten unter staatlicher Aufsicht entschieden haben, empfehle ich die Löschung des „leeren Datensatzes“ anzustreben oder zumindest ein Schreiben zu verfassen, in dem dies gefordert wird. Daniel Lathan, MiM-Partei
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