Leserbrief von Jo Schädler, Bendern
Das Liedchen: „Hamse nicht, hamse nicht, hamse nicht ne Frau für mich“ hat jetzt ein Scharlatan umgedichtet in: Hamse nicht, hamse nicht nen Krieg für mich?
Ist irgendwo ein Krieg, ein Erbeben, eine Überschwemmung oder gar ein Vulkanausbruch, dann erigiert in den für solche Zwecke erschaffenen Politiker die Reiselust und dann heisst es ab in den Flieger, Beileid zu bekunden. Dem wird dann im fünf Sterne Hotel, oder im sicheren Luftschutzbunker, weitab von den Schützengräben, mit Tränen in den Augen und mit einem Fazonetli in der Hand, im Blitzlichthagel der Reporter gehuldigt.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz war nun bei den Israelis und musste dort mehrmals in den Bunker überstellt werden, wie die Medien berichteten. Als wenn die dort in Israel jetzt nichts Besseres zu tun hätten, wie Freund Olaf zu beschützen.
Auch unserer Aussenministerin war es in Kiew Angst und Bange, wie sie dem Herrn Volodymyr Olekandrovyč Zelens’kyj unsere hart verdienten Franken zustecken, oder je nach Neigung eben darreichen durfte. Wenn im Alltagsleben ein Unglück passiert, dann heisst es, Rettungsgasse bilden um die Zufahrt der Rettungskräfte nicht zu gefährden.
Gaffer, welche an dem Unglück ihr Mitgefühl zeigen wollen, werden zur Kasse gebeten und müssen oder dürfen also auch Geld zustecken, oder eben darreichen. Fliegt so ein Bundeskanzler, oder gar eine Aussenministerin in die weite Welt hinaus, dann ja nicht alleine. Mit dabei sind ja allem voran Fotografen, Reporter, Leibgarde, Berater, Reiseleiter, Sekretärinnen, Sekretäre, Friseure, Astrologen usw. Neben den Vulkanausbrüchen sind die Klimakonferenzen, wie neulich jene in Glasgow eine Reisegaudi. Der Präsident der USA reiste gar mit vier Jumbos an. Zudem wurden in den zwei Wochen über 400 Privatjets gezählt. Konferenzergebnis: Null.
Das Leid in Gaza ist unbeschreiblich aber schon vergessen? Denn schon ein paar Tage später genügt es den Medien einzig und nur noch die Angst um Olaf Scholz auf die Titelseite zu k(l)otzen.
