Forumsbeitrag des VCL-Vorstandes
Das Vaterland hat am 4. August über die online Umfrage von «Move-li» berichtet und die Ergebnisse zusammengefasst. Die widersprüchlichen Aussagen der Umfrage bringt eine Antwort gut auf den Punkt: “Zu Stosszeiten herrscht Stau – sonst nichts! Man macht so ein Drama um die paar Stunden pro Tag!” Um einer Ideologisierung der Mobilitäts-Herausforderungen und der Verkehrsmittelwahl für Alltagswege entgegenzuwirken, versucht der VCL einige Fakten betreffend Stau aufzuzeigen.
Der durchschnittliche Flächenbedarf pro Person im Verkehr beträgt gemäss Tiefbauamt der Stadt Zürich: 115 m2 per Auto, etwa 10 m2 per ÖV oder Fahrrad und 3 m2 zu Fuss. Entsprechend beträgt die Transportkapazität einer drei Meter breiten Infrastruktur in Personen pro Stunde gemäss VCÖ-Magazin 2021-02: 1‘100 Personen per Auto, 7‘000 Personen (beide Richtungen) per Fahrrad, 8‘500 Personen (beide Richtungen) zu Fuss und 17‘500 Personen per Bus oder Strassenbahn. Flächeneffiziente Verkehrsmittel sind also die eigenen Füsse, das Fahrrad und der öffentliche Verkehr.
Unter “Anregungen, Anmerkungen oder Fragen” der genannten Umfrage werden mehrmals die LIEmobil-Busse als Stauverursacher genannt. Die Realität sieht anders aus, wenn man Fakten berücksichtigt; also die Flächeneffizienz der Verkehrsmittel. Ein Gelenkbus von LIEmobil transportiert in der Stosszeit bis zu 100 Personen und soll deshalb bevorzugt werden. Gleich viele Menschen per Auto bilden eine Stauschlange bis etwa 500 Meter. Den Autostau zu den Hauptverkehrszeiten eliminiert man am besten durch Umsteigen vom Auto auf die eigenen Füsse, das Fahrrad, den LIEmobil-Bus und die S-Bahn für den Arbeitsweg. So kann der wirklich nötige Verkehr wieder fliessen und unsere Wirtschaft ist gesund und umweltfreundlich erreichbar.