Staatsfeiertag auf Abwegen

Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern

Damals als das Coronavirus aus Fernost auftauchte, konnte man die Leistungsfähigkeit der Menschheit kennen, oder besser gesagt fürchten lernen. Praktisch über Nacht, standen Sars-CoV-2 Antigen Test Kits von unzähligen Herstellern rund um den Globus massenhaft zur Verfügung und der Markt wurde aus einem regelrechten Füllhorn mit Masken überschwemmt. So ein Antigentest besteht immerhin aus: Testkarte, Extraktionspuffer, Tupfer, Tropfer, Abfallbeutel, und der Anleitung. Hauptbestandteile der Testkartte sind Folienbeutel, Trockenmittel, Glasfasermembran (mit kolloidalem Gold markierter monoklonaler Anti-Novel Coronavirus Antikörper), Nitrocellulosemembran usw. Für die Bestandteile aus Kunststoff eines Sets, braucht es etwa acht verschiedene Spritzgusswerkzeuge und Verpackungsvorrichtungen. Wie diese über Nacht alle vom Himmel gefallen sind, ist ohne jeden Zweifel das Weltwunder Nummer 8.

Dann verkündete auch noch ein Ehepaar stolz und selbstbewusst, sie hätten einen Impfstoff praktisch am Frühstückstisch entwickelt. Spätestens hier mussten bei auch nur halbwegs intelligenten Mensch die Alarmglocken Sturm läuten. Haben sie auch. Dafür wurden sie aber schnell, als Coronaleugner, Schwurbler Covidioten usw. gebrandmarkt, ausgegrenzt und in gesellschaftliche Isolation gedrängt und in Ketten gelegt.

Wenn nun der Landtagspräsident am Staatsfeiertag fordert, man solle doch die ganze Sache einfach unter den Tisch kehren und „gemeinsam“ den Blick nach vorne richten, ist das schon ein starkes Stück. In der Coronazeit gab es kein „gemeinsam“. Da wurde über Nacht ein rechtsfreier Raum geschaffen, vor dem er in seiner Rede schulmeisterlich auch noch warnt. Mit gemeinsam meint er wohl, dass der Staat in Hinkunft vermehrt aufzupassen und zu bestimmen hat, was Information und was Desinformation ist. Und um der Sache Gewicht zu geben schüttelt er auch noch das Wort, sprich den Totschläger schlechthin „Radikalisierung“ aus seinem blauen Anzug. Das am Fürstenfest?