Leserbrief von Herbert Elkuch, Landtagsabgeordneter, Schellenberg
Die schlechte Eigenversorgung, mit Strom, macht uns vom Goodwill anderer Staaten abhängig. Das muss nicht sein. Ein Ausleitkraftwerk am Rhein kann rund um die Uhr Strom erzeugen.
Wenn in Bendern der Rhein und der Kanal verbunden werden, kann ein kontrollierter Teil des Flusswassers in den Binnenkanal geleitet werden. Diesen „Durchstich“ können Fische für ihre Wanderung benutzen. Beim Kanalauslauf in den Rhein, an der nördlichen Landesgrenze, wird das Wasser gestaut. Dadurch entsteht genügend Gefälle für ein Flusskraftwerk, welches das Wasser in den tieferliegenden Rhein zurückgibt. Damit kann Strom für Liechtenstein produziert werden. Wie das Kraftwerk Illspitz, nähe Ruggell, das Strom für 7’600 Feldkircher Haushalte bereitstellt.
Durch die Stauung beim Kanalauslauf bildet sich zwischen dem Rheindamm und dem Kanaldamm, unterhalb Ruggell, ein breiter Fluss. Die Au zwischen Rhein- und Kanaldamm unterhalb Ruggell ist seit jeher zum Überfluten ausgelegt. Im Rheindamm wurden Schleusen für die Flutung der Au eingebaut, quasi eine Rheinaufweitung im Falle von Hochwasser. Der zur Realisierung des oben skizzierten Ausleitkraftwerks erforderliche hohe und kräftige Damm wurde bereits vor Jahrzehnten gebaut, deshalb ist eine Verwirklichung auch finanziell sehr lukrativ.
Der vorhandene Damm, eigentlich das grösste Bauwerk in Liechtenstein, ist für eine sinnvolle Mehrfachnutzung sehr geeignet: Für die Sicherheit bei Hochwasser, als Naherholungszone und für eine umweltfreundliche Stromerzeugung, ohne dass wertvolles Ackerland verloren geht. Nicht nur dies, ein Wasserkraftwerk ist das Beste, was für das Klima gemacht werden kann.