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Mehr Cybersicherheit dank höherer Stressresilienz

ZVG

Vaduz – Ein Hackerangriff trifft ein Unternehmen immer auf dem falschen Fuss. Selbst in Organisationen, die gut vorbereitet sind, stehen die für die IT-Sicherheit zuständigen Mitarbeitenden in der «Stunde Null» unter enormen Druck.

Sie müssen innerhalb kürzester Zeit eine Lösung für ein zumeist kaum abschätzbares
Schadensausmass identifizieren, um den reibungslosen Betrieb ihrer Organisation
aufrechtzuerhalten. Diese Herausforderung unter Zeitdruck erfordert grossen intellektuellen Einsatzund ein hohes Mass an Belastbarkeit unter Stress.
Die Bedeutung von Stress in der IT-Sicherheitspraxis ist bekannt, aber wissenschaftlich weitgehend unerforscht. Für eine starke Resilienz ist das Verstehen von Stress jedoch zentral. Wie ändert sich die Leistungsfähigkeit eines Sicherheitsexperten in verschiedenen Szenarien und unter unterschiedlichen Stressbedingungen? Welche Massnahmen zur Stressbewältigung können ergriffen werden, um das Stressniveau im Alltag der Sicherheitspraxis zu minimieren? Mit diesen hochspannenden interdisziplinären Fragen befassen sich die Forschenden der Professur für Daten- und Anwendungssicherheit an der Universität Liechtenstein gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen mehrerer Universitäten in Litauen, Lettland, Estland und Norwegen im Rahmen eines durch EEA Grants geförderten Forschungsprojekts.

Beim letzten Treffen des Projektteams an der Universität Liechtenstein wurde ein neuartiges Experiment durchgeführt, um neue Erkenntnisse über die Stressmessung bei
Cybersicherheitsübungen zu gewinnen. Dabei wurden mithilfe von handelsüblichen
Herzfrequenzsensoren bei Probanden zunächst typische Indikatoren anhand der aus der
Psychophysiologie bekannten, allgemeinen Stress erzeugenden Aufgaben gemessen. Anschliessend verglich das Team die so gewonnenen Referenzwerte mit Ergebnissen von Messungen, die während Cybersicherheitsübungen vorgenommen wurden. Ziel des Projektes ist es, die Messungen so weiterzuentwickeln, dass der Schwierigkeitsgrad der Übungen an die Leistungsfähigkeit der Sicherheitsexperten angepasst werden kann, um die Lernfortschritte laufend zu optimieren.

Infobox EEA-Grants: Der EWR-Finanzierungsmechanismus EEA Grants hat zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Förderländer Island, Liechtenstein und Norwegen in Europa zu steigern und so neue Handelspartner und Absatzmärkte zu erschliessen. Programmpartnerin in Liechtenstein ist die liechtensteinische Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten (AIBA). Mehr Informationen: www.eeagrants-li.com

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