Kreml: Krieg in der Ukraine wird fortgesetzt
Der offene Machtkampf zwischen Wagner-Chef Prigoschin und Präsident Putin scheint vorerst beigelegt. Die Lage in Russland und an der Front im Ukraine-Krieg im Überblick. Prigoschin darf ungehindert nach Weissrussland gehen, Verteidigungsminister Schoigu bleibt im Amt und der Krieg in der Ukraine geht mit unverminderter Härte weiter, lässt der Kreml verlauten.
Rostow – Der bewaffnete Aufstand russischer Söldner gegen die Staatsführung von Präsident Wladimir Putin scheint kurz nach einer unerwarteten Eskalation schon wieder beendet. Auf Befehl von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin gaben die Angehörigen seiner berüchtigten Wagner-Gruppe bis zum späten Samstagabend ihre Stellungen in Südrussland auf und kehrten in ihre Feldlager zurück. Alle Wagner-Truppen haben Rostow und die Militäreinrichtung in der Stadt mittlerweile verlassen.
Das wegen bewaffneten Aufstands gegen die Militärführung eingeleitete Strafverfahren gegen Prigoschin wird laut Kreml eingestellt. Auch die aufständischen Söldner selbst hätten keine strafrechtlichen Konsequenzen zu befürchten. Die wichtigsten Entwicklungen und Informationen der letzten Stunden zusammengefasst:
Prigoschin geht nach Belarus
Prigoschin selbst werde nun unbehindert nach Belarus gehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Als Garantien für den freien Abzug habe er „das Wort des Präsidenten“. Ein Video, das das ukrainische Portal Nexta auf Twitter geteilt hat, zeigt den Wagner-Chef auf dem Rücksitz eines schwarzen Autos. Eine versammelte Menge jubelt ihm zu, einige schütteln durch das Fenster seine Hand, ehe das Auto davonfährt. Auch ein großes Militärfahrzeug, auf dem sich Wagner-Kämpfer befinden, ist zu sehen. Prigoschin hatte sich demnach im Hauptquartier des südlichen Militärbezirks Russlands aufgehalten.
Putin will Schoigu nach Wagner-Aufstand nicht absägen
Nach dem bewaffneten Aufstand der Wagner-Truppe von Prigoschin gegen die russische Militärführung sieht der Kreml keinen Einfluss auf den Fortgang des Kriegs gegen die Ukraine. Die Situation wirke sich nicht auf den Verlauf der „militärischen Spezialoperation“ aus, sagte Kremlsprecher Peskow am Samstag laut Interfax. Peskow sagte auch, dass ihm nicht bekannt sei, dass sich die Haltung von Präsident Putin gegenüber Verteidigungsminister Schoigu geändert habe.