Pavel Ptyushkin neuer Co-Chefarzt am Clinicum Alpinum

Dr.Dr.Pavel Ptyushkin, Clinicum Gaflei

Mit 01. Juli übernimmt Dr. Pavel Ptyushkin die Position des Co-Chefarztes am Clinicum Alpinum Gaflei von Dr. Michael Holzapfel, der sich wieder vermehrt seiner Privatpraxis widmen wird, dem Clinicum aber als Konsiliar- und Liaison-Arzt Psychiatrie und Psychotherapie sowie Psychosomatik erhalten bleibt.

Neben Dr. Marc Risch als Chefarzt des Clinicum Alpinum zeichnet Dr. Ptyushkin damit nun verantwortlich für den gesamten operativen medizinischen Bereich der Klinik, sowohl in fachlich- therapeutischen wie in personellen und organisatorisch-strukturellen Fragen.

Biografie von Dr. Ptyushkin

Pavel Ptyushkin wurde in Sankt Petersburg in Russland geboren. Nach dem Medizinstudium und einem internationalen Master in Public Health kam er über seine Arbeit am Forschungsprojekt Murinet in Slowenien 2010 schliesslich in die Schweiz, um für die Paraplegiker Forschung in Nottwil zu arbeiten. Parallel absolvierte er in dieser Zeit ein Doktoratsstudium (PhD) an der Universität Luzern. Seit 2012 ist er als Psychiater und Psychotherapeut tätig, zunächst in der klinisch stationären und ambulanten psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung bei den Psychiatrie Diensten Süd des Kanton St. Gallen, sein somatisches Jahr absolvierte er in der Akutgeriatrie am Spital Walenstadt. Das Psychotherapiestudium absolvierte er an der Universität Zürich mit Schwerpunkt Psychoanalytische Psychotherapie. Vor seinem Eintritt ins Clinicum Alpinum war er als Oberarzt in der Klinik St. Pirminsberg (Pfäfers) sowie am Sanatorium Kilchberg tätig. Pavel Ptyushkin spricht neben seiner Muttersprache Russisch auch Deutsch, Spanisch, Englisch, Polnisch und Slowenisch. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge in nationalen sowie internationalen Fachzeitschriften. Pavel Ptyushkin lebt mit seiner Familie in Sargans und ist Vater von zwei Kindern.

Interview intern mit Dr. med. Dr. phil. Pavel Ptyushkin,
Co-Chefarzt Clinicum Alpinum geführt und zur Veröffentlichung vom Clinicum freigegeben: 

Hallo Pavel, Danke dass du dir Zeit nimmst, uns ein paar Fragen zu beantworten. Wenn du dich in einem Satz kurz beschreibst – Wer ist Pavel Ptyushkin?

Pavel Ptyushkin: Jeder Mensch besteht aus vielen Facetten, aber wenn ich wesentliche Eigenschaften von mir aufzählen müsste, würde ich sagen, Pavel ist eine Person, die sich für sehr vieles interessiert und immer bereit ist Neues zu lernen – auch, oder gerade auch aus Fehlern.

Was ist deine fachliche Spezialisierung?

Seit mehr als 10 Jahren bin ich wieder in meinem ursprünglichen Beruf, in der Psychiatrie
und Psychotherapie tätig und habe dort in verschiedenen Settings von Akut- bis Sucht-
und Psychotherapie gearbeitet. Meine aktuelle Spezialisierung sind die sogenannten
affektiven Störungen – Depressionen und Angsterkrankungen.

Warum bist du Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie geworden?

Wieviel Zeit haben wir? Im Ernst, für mich ist Psychiatrie und Psychotherapie kurz gesagt
eine faszinierende Konstellation aus Medizin, Psychologie, Kulturgeschichte,
Sprachwissenschaften und Philosophie. Es geht unter anderem um die Frage, wie wir
werden was wir sind, was wir daraus machen und was es mit uns macht. Vor allem aber
ermöglicht mir meine Arbeit, dem leidenden Menschen zu helfen, was für mich eine
immens grosse Bedeutung hat

Wie sieht dein Arbeitsalltag im Clinicum Alpinum aus?

Ich würde sagen, es gibt drei grosse Komponenten, die meinen Alltag bestimmen: der
grösste Teil ist sicher die Arbeit mit den Patienten, dann natürlich der Austausch mit
meinen Kollegen und daneben noch die zugegebenermassen ungeliebte, aber
notwendige administrative Arbeit.

Was war für dich der ausschlaggebende Punkt ins Clinicum Alpinum zu kommen?

Meine Aufgabe als Arzt und jetzt als Co-Chefarzt erlaubt mir, die Entwicklung dieser im
Alpenraum einzigartigen Klinik und ihrem Behandlungskonzept mitzugestalten, sich
interessanten Aufgaben zu stellen und nach passenden Lösungen zu suchen. Solche
Herausforderungen machen mir Spass. Die ganzheitliche Ausrichtung und neu der
Psychosomatik-Auftrag eröffnen unglaublich viele Möglichkeiten in der Versorgung von
Patienten mit psychischen Erkrankungen in der Region und darüber hinaus.

Wo siehst du die Herausforderungen in der Psychiatrischen Versorgung

Ja diese sind sicher zahlreich wie in jedem Beruf und wir Ärzte jammern gerne über die
Herausforderungen. Eine, die man nicht übersehen kann, ist der Zeitdruck, unter dem wir
arbeiten, obgleich dies für alle Mediziner gilt. Eine weitere grosse Herausforderung besteht
darin, dass die Psychiatrie und psychisch Erkrankte nach wie vor stigmatisiert werden.
Emotionale Störungen sind häufig und führen zu einem grossen Leiden – viele Menschen
erlauben sich trotzdem nicht, die notwendige Hilfe zu holen- aus Angst als «verrückt»
oder «schwach» abgestempelt zu werden. Wir wollen mit unserer Arbeit und Haltung
zeigen, dass solche Zustände zum Leben dazu gehören und überwindbar sind.

Wo holst du dir deinen Ausgleich zur Arbeit?

Das ist sicher meine Familie und meine Freunde, mit denen ich gerne Zeit verbringe.
Daneben fahre ich noch Velo, spiele schlecht, aber leidenschaftlich Klavier, lese viel und
reise gerne.

Worüber kannst du lachen und was bringt dich auf die Palme

Ich kann über vieles lachen, auch über mich selbst. Eine gewisse Selbstironie und die
Fähigkeit, Dinge mit Humor zu nehmen ist etwas, was im Beruf und auch im Privaten hilft.
Was mich auf die Palme bringt, ist das Scheuklappendenken und die Verbohrtheit
mancher Menschen.

Wenn dein Leben verfilmt werden würde, wer wäre die Hauptfigur?

Ich glaube der Protagonist wäre ein Reisender mit einem Koffer voller Bücher,
Reisenotizen und Erinnerungen, der unterwegs ist und dabei immer wieder an die Zeilen
von Fernando Pessoa denkt: «Später…später sei, was das Später dir bringt. Jetzt aber
nimm hin, sei unwissend und glaube, bleib dicht am Boden, aber fliege, einer Möwe
gleich».

Worauf würdest du nie verzichten?

Auf Bewegung im buchstäblichen und metaphorischen Sinne, also auf die Entwicklung
selbst. Und auf meinen diabolisch starken ersten Kaffee am Morgen.

In einem Jahr wirst du auf deinen Start im Clinicum zurückblicken und sagen…

In Anlehnung an einen bekannten Spruch «Ein spannendes Jahr ist vorbei – es lebe das
neue Jahr!» Und dass ich mich auf das neue Jahr mit meinem Team freue, das ich sehr
schätze und ich stolz bin, ein Teil davon sein zu dürfen.