Bregenz/Dornbirn/Feldkirch/Bludenz, 10. Mai 2023, 8:00 Uhr. Extinction Rebellion Vorarlberg hat in der Nacht des 9. auf den 10. Mai über 20 Brunnen aus Protest gegen den von der Regierung betriebenen Scheinklimaschutz hellgrün (*) eingefärbt. Darunter der Nepomukbrunnen in Bludenz, der Dombrunnen in Feldkirch, die Wasserlache auf dem Platz der Wiener Symphoniker vor dem Festspielhaus unter dem Kunstwerk von Gottfried Bechtold und der Gütle Springbrunnen in Dornbirn.
Vom 7. bis 10. Mai 2023 findet im Festspielhaus die EICF-Konferenz statt. Lobbygruppen der Feingussindustrie, die direkt der Öl-, Gas- und Kriegsindustrie zuarbeiten, konnten sich in Bregenz ungestört treffen und weitere dreckige Deals verhandeln. Die Landesregierung schien sich daran nicht zu stören; im Gegenteil. Gerne bereichert sie sich am Geld der Schurkenlobby, das durch die Mieteinnahmen des Festspielhauses in ihre Kassen gespült wird.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres betonte: „Wir sind auf der Autobahn in die Klimahölle; mit dem Fuß am Gaspedal“. Statt auf Bürger:innen aus dem Vorarlberger Klimarat 2021 oder dem österreichischen Klimarat 2022 zu hören, setzt die Landesregierung lieber weiter auf Scheinklimaschutz. Alle Bürger:innenräte fordern keine neuen Straßen zu bauen und in öffentliche Verkehrsmittel zu investieren, aber die Landesregierung will trotzdem fossile Großprojekte wie die Tunnelspinne und die S18 realisieren, dafür Milliarden verlochen und nebenbei der Schurkenlobby in Bregenz hofieren.
„Genug geredet. Die Dringlichkeit der Klimakatastrophe darf und kann nicht länger geleugnet werden. Es ist Zeit für wirksame und konkrete Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe“, betonen die Aktivist:innen. „Wir wissen sehr genau, was zu tun ist. Der erste Schritt wäre, die Zerstörung zu beenden. Die Tunnelspinne darf nicht gebaut werden, wenn wir wollen, dass unsere Kinder und Kindeskinder eine Zukunft haben“, sagt Christian Alther (25). „Die grüne Farbe in den Brunnen ist genauso nutzlos wie die leeren Versprechungen der Landesregierung. 2019 wurde der Klimanotstand ausgerufen, aber bis heute hat die Landesregierung keine Maßnahmen ergriffen. Dieser Verzicht auf Führung ist kriminiell.“, sagt der 25-jährige Konstrukteur.
(*) Für den Farbeffekt wurde Uranin verwendet. Die Farbe ist ungiftig und für die Umwelt unbedenk-lich. Der Farbeffekt zerfällt durch das natürliche UV-Licht binnen weniger Stunden. Die Brunnen werden dadurch in keiner Weise beschädigt oder beeinträchtigt. Ein Datenblatt über das Uranin wurde von uns an die Behörden übermittelt.
Extinction Rebellion (XR) ist eine strikt gewaltfreie, dezentral organisierte und globale Klimaschutzbewegung. Oberstes Ziel der Aktivist:innen ist, die Erderhitzung auf 1,5°C zu begrenzen. Um die Regierung zum Handeln zu bewegen, greifen die Klimaaktivist:innen neben angemeldeten Kundgebungen auch immer wieder zu Aktionen des gewaltfreien zivilen Ungehorsams. Sie nehmen dabei Verwaltungsstrafen und Festnahmen in Kauf – so bereits Anfang Juli 2022 vor dem Landtag in Bregenz oder am 14. Dezember 2022 in einer Landtagssitzung. Die Menschen von XR sind entschlossen die Proteste fortzusetzen und haben bereits weitere Aktionen des zivilen Ungehorsams angekündigt, sofern die Politiker:
innen nicht beginnen die Klimakrise einzudämmen. Hierfür entsteht ein bundesweites Netzwerk von Aktivist:innen. Sie verstehen Ihre Aktionen als Ausführung des Willens der österreichischen Bevölkerung, der in den Empfehlungen des Klimarates Ausdruck gefunden hat.