Regierungsrätin Dr. Graziella Marok-Wachter hat es bei der Begrüssung zum 15. Liechtensteiner BMM-Tag und Abschluss des AMIGO-Projekts “Aktive Pendlermobilität” treffend auf den Punkt gebracht: “Wir alle sitzen zu viel und bewegen uns zu wenig.
Wir sitzen im Auto, am Arbeitsplatz vor dem Computer, wir sitzen am Handy oder vor dem Fernseher. Bewegungsmangel zählt zu den grössten gesundheitlichen Herausforderungen in der heutigen Zeit. Chronische Beschwerden wie beispielsweise Rückenschmerzen nehmen immer mehr zu. Den meisten von uns ist dies bewusst und doch ist es nicht einfach, etwas an den Bewegungsgewohnheiten zu verändern.”
Analysen im Rahmen des AMIGO-Projekts zeigen, dass rund 70 Prozent der in Liechtenstein Arbeitenden maximal 15 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt wohnen. Sehr viele haben also viel kürzere Arbeitswege. So zeigt ein Blick auf die “Agglomeration” Schaan-Vaduz-Triesen, dass die Auto-Staus zu einem grossen Teil hausgemacht sind. Von den Voll- und Teilzeitbeschäftigten, die in “SchaVaTri” wohnen und im Land arbeiten, haben 80% ihren Arbeitsplatz in der “Agglomeration”. Der Arbeitsweg beträgt durchschnittlich etwa 5 km, maximal 10 km. In der eigenen Gemeinde arbeiten 45%; sie haben also einen Arbeitsweg von 1 bis 4 km. Sehr viele dieser Wege könnten also zu Fuss und per Fahrrad zurückgelegt werden, der eigenen Gesundheit zuliebe.
Doch wie können wir die Gewohnheit der Auto-Verkehrsmittelwahl hin zu bewegungsaktiver Alltagsmobilität ändern? Gewohnheiten zu ändern ist eine Herausforderung, auch wenn dies für Alle nur Vorteile bringt: gesteigerte Fitness, bessere Gesundheit, mehr Lebensqualität. Vor Jahren hat der VCL zusammen mit dem Amt für Gesundheit im Rahmen des EU-Projekts ViaNova mit dem “Bewegungstagebuch” einen Start gemacht. Heute braucht es eine breit angelegte Aktion zur Förderung bewegungsaktiver Mobilität; also eine Kampagne der Regierung in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und der Ärzteschaft. Für eine bessere Volksgesundheit.