Mit dem 14-jährigen Felix Büchel vom Billard Club Schaan wird erstmals seit 21 Jahren Liechtenstein wieder an einer Junioren-Europameisterschaft teilnehmen.
Der Billardclub Schaan ist seit gut fünf Jahren wieder sehr aktiv in der Juniorenarbeit tätig. In diesem Sommer werden diese Bemühungen internationale Beachtung erfahren. Denn vom 27. Juli bis 3. August werden im bulgarischen Petritsch die Junioren-Europameisterschaften im Pool-Billard stattfinden. Liechtenstein wird dabei vom viermaligen Landesmeister Felix Büchel in allen vier Disziplinen (14.1, 10-Ball, 8-Ball, 9-Ball) vertreten.
Positive Anspannung schon spürbar
Die Nervosität ist beim 14-Jährigen schon spürbar, aber es ist eher Vorfreude. «Ich weiss nicht genau, was mich erwartet. Ich bin gespannt und freue mich auf die Erlebnisse, die kommen», so Büchel, der bereits vor der Coronakrise an einer EM teilnehmen wollte. «Schon damals wären meine Eltern und der Verband einverstanden gewesen, mich zu entsenden, aber dann wurde wegen Corona nichts draus. Umso schöner ist es, dass es jetzt losgehen kann.» Für gute Resultate braucht es für einen Newcomer immer auch eine Prise Glück. Bereits die Auslosung der Gegner kann eine wichtige Rolle spielen. «Mein Ziel ist es, zwei Partien zu gewinnen. Alles andere ist für mich Bonus.» Besonders wichtig wird es sein, die Erfahrungen dieses Turniers mitzunehmen und für die weitere Billard-Laufbahn zu nutzen. «Immerhin kann ich noch vier- bis fünfmal an Junioren-Europameisterschaften teilnehmen. Ich kann sehr viel lernen.» Somit wird diese EM für Büchel ein nächster wichtiger Schritt in seiner Entwicklung.
Intensives Trainingsprogramm
Die Vorbereitung war intensiv. Felix Büchel ist ein konzentrierter Arbeiter. Seit Jahren trainiert er mittwochs in der Junioren-Trainingsgemeinschaft mit seinen Vorarlberger Kollegen, den «Eagles», unter der Leitung von Jürgen Scherrer. Jeweils freitags findet das Training in Schaan statt, wo die Junioren von Vereinspräsident Fabian Schierscher gefördert werden. «Auf das Turnier hin habe ich sehr viel gespielt – ich bin praktisch täglich im Training», erklärt Felix Büchel. Dabei begleitet ihn auch sein Vater Alexander Büchel aktiv. Er wird in Bulgarien als offizieller Betreuer seines Sohnes im Einsatz sein. «Es ist sicher gut, dass ich jemanden dabei habe, dem ich vertrauen und mich anvertrauen kann. Das gibt mir einen grossen Rückhalt», weiss der 14-Jährige.
Zeit um «heiss zu werden»
Um die Spannungskurve hoch zu halten, stehen bei den Büchels zunächst Ferien in der Toskana an. Eine bewährte Methode von erfahrenen Spielern: Man trainiert einige Tage vor dem grossen Turnier nicht und lenkt sich auch gedanklich etwas ab, um im entscheidenden Moment «heiss» auf das Turnier und das Spiel zu sein. «Und dann hoffe ich, dass ich mein bestes Billard abrufen kann – auch wenn ich am Anfang ein wenig mit Nervosität rechne», erklärt der Schaaner Junior, der mit diesen Aussagen bereits unterstreicht, wie gut er sich auch mental auf die kommende Herausforderung vorbereitet hat.