Forumsbeitrag des VCL
Die LieWo vom 19.6. stellt den Parteien die Frage nach dem geplanten Verkaufsverbot für Benzin- und Dieselfahrzeuge in der EU und – laut Klimastrategie Liechtenstein 2050 – auch bei uns. Einigkeit herrscht darüber, dass dies einen positiven Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leistet durch die Reduktion der Treibhausgase.
Der Landtagsabgeordnete Herbert Elkuch stellt richtig fest, dass die Ukraine-Krise die Wichtigkeit fossiler Brennstoff für die europäische Energieversorgung inklusive Stromerzeugung aufzeigt. Doch sie zeigt auch die Verwundbarkeit der europäischen Wirtschaft auf. Sie zeigt auf, dass wir aus Sicht der Wirtschaft und des Klimas mit viel weniger fossilen Energieträgern leben sollten. Auch im Wissen, dass fossile Energieträger als politische Waffe eingesetzt werden.
Die Landtagsabgeordneten legen auch dar, dass die Erzeugung und Bereitstellung von Strom aus erneuerbaren Quellen entscheidend dafür ist, ob E-Autos wirklich die Emission von Treibhausgasen senken. Eine Fotovoltaik-Pflicht für Neubauten und die Pflicht zur Bereitstellung einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Mehrfamilienhäusern, wie in der Klimastrategie Liechtenstein 2050 vorgeschlagen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch das wird noch nicht reichen.
Der Landtagsabgeordnete Daniel Oehry schreibt sinngemäss: Wir haben nur eine Erde, doch unser Ressourcenverbrauch ist so gross, dass wir drei (3) Erden brauchen würden. Das kann nicht gut gehen. Unsere Nachkommen werden uns für diese verschwenderische Lebensweise nicht loben. Bei den Treibhausgasen des Verkehrs wird nur der im Land getankte Treibstoff berücksichtigt. Der offiziell angegebene 30%-Anteil des Sektors Verkehr ist also deutlich zu tief. Zudem stellt unsere Verkehrsmittelwahl für Alltags- und Arbeitswege mit etwa 75% motorisiertem Individualverkehr (vor allem allein im Auto) einen traurigen Rekord dar. So schreibt der Abgeordnete Oehry sehr ehrlich: “Darum gilt es sich jeden Tag die Frage zu stellen, ob heute der ÖV, das Fahrrad oder die Fahrgemeinschaft die bessere Lösung wäre.”