Am Freitag, 21. Oktober 2022 findet der erste Liechtensteinische Historikerinnen- und Historikertag statt, organisiert vom Fachbereich Geschichte des Liechtenstein-Instituts. Die Veranstaltung knüpft an eine Reihe von ähnlichen Anlässen in den 1990er-Jahren an.
Sie soll dem inhaltlichen Austausch von historisch Forschenden in Liechtenstein dienen und ihm durch künftige regelmässige Fortsetzungen Kontinuität verleihen. Die Tagung hat das Ziel, Historikerinnen und Historiker über ihr Arbeiten ins Gespräch zu bringen. Sie richtet sichan Personen, die sich im In- und Ausland mit der Geschichte Liechtensteins befassen, wie auch an Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner, die zu historischen Themen jenseits des nationalen liechtensteinischen Rahmens forschen. Eingeladen, an dem Austausch über Forschungsvorhaben und -ergebnisse, geschichtswissenschaftliche Konzepte, methodologische Fragen und Quellenbestände teilzunehmen, sind etablierte ebenso wie jüngere Forschende und Studierende, privat in der historischen Forschung Engagierte, Archivarinnen und Archivare sowie allgemein Geschichtsinteressierte.
Zum Inhalt der Tagung
Der Austausch soll jeweils über ein konkretes Thema stattfinden. Die Tagung 2022 widmet sich der Biographieforschung. Seit der Jahrhundertwende erlebt die Biographieforschung auch in der Geschichtswissenschaft einen neuen Aufschwung im Kontext verschiedener disziplinärer, aber auch fächerübergreifender Entwicklungen. Dabei werden nicht zuletzt die Komplexität und die Vielfalt biographischer Forschung deutlich. Diese Vielfalt soll auch den Diskussionen der Tagung zugrunde liegen. Die Biographie als Forschungsgegenstand und -ansatz in der Historiographie soll in einem breiten Spektrum betrachtet werden, von der Biographie als eigenständigemhistorischem Forschungsfeld bis zur Vertiefung akteurszentrierter Ansätze in der Bearbeitung sozial-, politik-, kultur-, wirtschafts- oderwissensgeschichtlicher Themen. Die Erörterung der Frage, welche Bedeutungen jüngere Entwicklungen im Fach – von der transnationalen Geschichte bis zur digital history – für die historische Biographieforschung haben, hat ebenso ihren Platz wie die Behandlung methodologischer Fragen des Schreibens von Biographien zwischen Fakt und Fiktion, der oral history, der prosopographischen oder der genealogischen Forschung. Laufende und geplante Projekte können ebenso zur Diskussion gestellt werden wie jüngere abgeschlossene Arbeiten. Ein Austausch soll über grundsätzliche Fragen, die sich im Zusammenhang mit der historischen Biographieforschung stellen, ebenso stattfinden wie über forschungspraktische Erfahrungen oder Quellenlagen in öffentlichen und privaten Archiven oder in Publikationen.
Vorschläge für Beiträge
Neben einer keynote speech sind Präsentationen von je rund 20 Minuten Dauer vorgesehen, für deren Diskussion ausreichend Zeit zur Verfügung stehen wird. Vorschläge für Beiträge sind mit einem Arbeitstitel und einem knappen Abstract (von maximal 1000 Zeichen) unter dem Betreff «Historikertag» bis zum 21. Januar 2022 erbeten an: info@liechtenstein-institut.li. Auf der Grundlage der eingegangenen Vorschläge wird bis Anfang Februar ein Tagungsprogramm erstellt.