Gleich drei Bauwerke von Universitätsdozenten des Instituts Architektur und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein finden sich in der neuen Publikation «52 beste Bauten. Baukultur Graubünden 1950–2000».
Die Kampagne des Bündner Heimatschutzes, die ursprünglich digital startete und im Wochentakt «52 beste Bauten 1950–2000» aus Graubünden vorstellte, wollte auf das gefährdete baukulturelle Erbe der jüngsten Vergangenheit aufmerksam machen. Unter den prämierten Projekten finden sich in der gleichnamigen Publikation drei frühe Bauten der beiden Universitätsmitarbeitenden Prof. Dietrich Schwarz und Hochschuldozent Dieter Jüngling.
Prämierte Erstlingswerke
Das Erstlingswerk «Solarhaus I» in Domat/Ems (1995/96) von Prof. Dietrich Schwarz beschreibt die Jury wie folgt: «Die beiden Nullenergiehäuser sind Unikate für eine bestimmte Strategie, solare Gewinne zu optimieren. Die neue Energietechnik ist hier nicht aufgesetzt, sondern bestimmt Form und Ausdruck des Gebäudes.»
Dietrich Schwarz, Professor für Nachhaltiges Bauen an der Universität Liechtenstein, hat sich in der Architekturszene einen Namen auf dem Gebiet der Solararchitektur und des nachhaltigen Bauens gemacht. Hohe ästhetische Ansprüche, gepaart mit neuen Technologien, prägen seine Bauten.
Dietrich Schwarz ist neben seiner Tätigkeit an der Universität Liechtenstein Vorstandsmitglied von Minergie Schweiz und Geschäftsführer von Dietrich Schwarz Architekten AG ETH/SIA.
Auch der zweite prämierte Bau von Hochschuldozent Dieter Jüngling ist ein Erstlingswerk. Der erste Wettbewerbserfolg nach der gemeinsamen Bürogründung mit Andreas Hagmann war die Ingenieurschule in Chur (1991–1993), die heute Fachhochschule Graubünden heisst. Die Jury lobt den Bau wie folgt: «Es wurde zu einem Vorzeigeobjekt der viel beachteten «neuen Bündner Architektur», deren Charakteristik man mit Begriffen wie «Askese», «Funktionalität der Sinnlichkeit» oder «Materialsensibilität» zu fassen suchte.»
Baukörper als ästhetischer Akzent
Dieter Jüngling, der seit 2003 an der Universität Liechtenstein Entwerfen und Konstruktion unterrichtet und von 2009–2021 Studienleiter im Bachelorstudiengang Architektur war, führt zusammen mit seinem Büropartner Andreas Hagmann ein Architekturbüro in Chur. Seine Schwerpunkte liegen in grösseren öffentlichen Bauaufgaben, dem Bereich des Umbauens oder Renovierens von bestehenden Gebäuden und dem Handwerk. Er ist ein geschätztes Mitglied in zahlreichen Gestaltungsbeiräten und Jurys.
Mit dem Schul- und Gemeindehaus Mastrils gelang es dem Büro Jüngling & Hagmann, «verschiedene Nutzungen in einem kompakten Baukörper zu konzentrieren und diesen so selbstverständlich in die Topografie einzufügen, dass er nicht als störendes Element, sondern als ästhetischer Akzent empfunden wird», so die Jury.
Die Auswahl der 52 wichtigsten gebauten Zeitzeugen wurde von den ArchitekturhistorikerInnen Dr. Leza Dosch, Chur; Dr. Carmelia Maissen, Ilanz/Glion; Lic. Phil. Michael Hanak, Zürich getroffen.