Studierende des Masterstudiengangs in Finance der Universität Liechtenstein veranstalteten im Sommersemester eine Studienreise zum Generalthema „Wealth Management in Times of Political Turmoil“. Die Reise begann in Deutschland und endete in New York, dazwischen lagen Stationen in Berlin, Princeton, Washington, Hong Kong, Singapur, London und Zürich.
Dies alles im Jahr 2021, während die Welt eine beispiellose globale Pandemie erlebt und Grenzüberschreitungen erheblich erschwert sind, da fragt man sich, wie eine solche Reise möglich ist. Die Erklärung dafür lautet: Online. 20 Studierende nahmen in diesem Semester an der Studienreise teil, die normalerweise entweder zu einer Destination in Nordamerika oder nach Südostasien führt. Die Verantwortlichen des Studiengangs hatten die Reise Corona-bedingt virtuell angelegt, in 4 Tagen wurden 12 Gespräche mit interessanten Gesprächspartnern durchgeführt, die die Gruppe über das Video-Konferenztool Zoom in Mainz, Zürich, Berlin, London, Singapur, Hong Kong, Washington, Princeton und New York besuchte. Dabei wurde zunächst die politische Situation untersucht und anschliessend die Auswirkungen auf das Wealth Management.
Zur politischen Situation wurden der Botschafter Liechtensteins bei den Vereinten Nationen, Christian Wenaweser, der politische Berater des Botschafters in Washington, Matt Keller, Prof. Dr. Danspeckgruber vom Liechtenstein Institute on Self-Determination an der Universität Princeton, Prof. Dr. Siegfried Englert, ehemaliger Staatssekretär der Landesregierung in Mainz und bekannter China-Experte sowie Prof. (em.) Dr. Detlev Hummel, ausgewiesener Experte für Kapitalmärkte in Osteuropa und Russland online besucht, die den Studierenden die aktuelle Situation der globalen Konflikte aufzeigten und ihnen auch Raum für ihre zahlreichen Fragen gaben.
Die Auswirkungen des Brexit auf die Finanzmetropole London und Konkurrenzmetropolen stellten Dr. Keith Pond, Senior Teaching Fellow, Loughborough University, sowie Viktor Tsekov, Morgan Stanley London und Alumnus des Masterstudiengangs in Finance, dar und kommentierten die weitere Entwicklung. Anschliessend ging die thematische Reise in Richtung Wealth Management weiter. Mark Vallon, Director, Deputy Head iShares & Wealth Switzerland, gab zusammen mit einem weiteren Alumnus des Masterstudiengangs, Dominik Horngacher, einen Ausblick auf die künftige Weiterentwicklung des Wealth Managements. Jürg Niederberger, CEO von QUINTAR Capital, einem Family Office in Hong Kong, stellte nicht nur seine Arbeit vor, sondern auch die politische und wirtschaftliche Entwicklung in Hong Kong, die zu einer Verlagerung vieler Aktivitäten an andere Standorte führt, u.a. nach Singapur. Dies wurde von Christian Cappelli, Managing Director bei Julius Bär Singapur bestätigt. Kerry Kaltenbach von Zhong Lun New York gab einen Einblick in die Welt des internationalen Vertragsrechts einer chinesischen Wirtschaftsanwaltskanzlei.
Ein Highlight zum Abschluss bildete der Vortrag von Clelia Zacharias, Executive Director, und Kenneth Huang, Associate Director, von LGT Capital Partners in New York, der sich auf Private Equity Funds und internationale Private Equity Funds konzentrierte.
Prof. Dr. Menichetti, Akademischer Studienleiter dieses Masterstudiengangs, betonte abschliessend, dass mit dieser virtuellen Reise über drei Kontinente eine noch nie erlebte Fülle an Themen diskutiert werden konnte, eine Herausforderung, welche die Studierenden mit Bravour bestanden und die ihnen Lob und hohe Anerkennung durch die Referenten einbrachte. Dipl. Ing.(FH) Patrick Krause, MA, Studiengangsmanager des Studienprogramms, hob die über 140 Fragen und Diskussionsbeiträge der Studierenden hervor – mehr als je zuvor. Die Studierenden würdigten das vielfältige Programm mit internationalen Gesprächspartnern aus Politik und Wirtschaft sowie die ausführlichen Diskussionsmöglichkeiten mit den Referenten. Sie bewerteten die neuen Erkenntnisse als unschätzbaren Gewinn für ihr Studium und ihre anschliessende berufliche Karriere, in der solche internationalen und interkulturellen Erfahrungen sehr bedeutsam sind. Doch die Mehrheit der Studierenden hätte auch gerne kulturelle Erfahrungen und die Atmosphäre vor Ort aufgesogen, denn dies konnte die virtuelle Reise nicht vermitteln.