Während einer Waldbegehung konnte der Umweltministerin Sabine Monauni die Problematik der fehlenden Waldverjüngung sowie deren verschiedenen Konsequenzen nähergebracht werden. Eindrückliche Bilder vor Ort zeigten auf, dass der Wald vor Naturgefahren wie Lawinen und Steinschlag schützt, aber auch als wichtiger Hochwasserschutz in den Tallagen unabdingbar ist.
Der Waldeigentümerverein lud die Regierungschef-Stellvertreterin und für den Wald zuständige Umweltministerin Sabine Monauni am vergangenen Samstag zu einer Begehung im Wald in Steg und Triesenberg ein. In zwei verschiedenen Gebieten gingen die Referenten des Amtes für Umwelt, der Gemeinde Triesenberg sowie des Amtes für Bevölkerungsschutz auf unterschiedliche Themen ein und zeigten die vorherrschenden Probleme an Beispielen auf.
Schutzwald im Steg
Sowohl im Gebiet ‚Rüfena/Bärgichöpf‘ im Steg wie auch rheintalseitig im Gebiet ‚Bergwald‘ zeigten die eindrücklichen Beispiele die Problematik von Verbiss-, Fege- und Schälschäden an Bäumen und die damit verbundene fehlende Waldverjüngung auf. Das natürliche Waldverjüngungspotential ist enorm und stellt sich auch auf den kargen Waldböden ein. Die Jungpflanzen haben aber keine Chance aufzuwachsen, da der Wilddruck in diesen Gebieten zu hoch ist. So fehlt bald ein funktionierender und nachhaltiger Schutzwald, was das Gefahrenpotential für die darunter liegenden Strassen und Häuser enorm erhöht. Forstliche Erfolge konnten überall dort gesehen werden, wo entweder intensiv gejagt wird oder kostspielig eingezäunte Flächen zum Schutz vor Schalenwild vorhanden waren. Solche Wildschutzzäune sind jedoch kein geeignetes Mittel, um im Schutzwald die Verjüngung sicherzustellen.
Wald als Hochwasserschutz
Die fehlende Waldverjüngung ist ein zentrales Problem zum Verhindern von Naturereignissen wie Steinschlag, Lawinen und Rutschungen im Schutzwald. Wie Emanuel Banzer vom Amt für Bevölkerungsschutz jedoch aufzeigte, ist für die gesamten rheintalseitigen Hanglagen ein funktionierender und nachhaltiger Wald aufgrund der Funktion der Wasserrückhaltung unabdingbar. Bei langanhaltenden Niederschlägen sammelt der Binnenkanal das Wasser aus den talseitigen Hängen und kommt bald an seine Kapazitätsgrenzen. Da ein Ausbau des Binnenkanals aufgrund der Siedlungsplanung kaum mehr möglich ist, kommt dem Wald als Hochwasserschutz eine grosse Bedeutung zu. Baumkronendächer halten einiges an Regen ab, die Baumwurzeln verankern den Waldboden und nehmen Wasser auf – all dies verhindert, dass zu viel Wasser in kurzer Zeit Richtung Tal fliesst.
Ein nachhaltiger und langfristiger Wald hat somit mehrere Schutzfunktionen und ist unbedingt notwendig für den zukünftigen Schutz unserer Bevölkerung. Deshalb sind zwingend jagdliche Massnahmen zu ergreifen, sodass sich die Waldverjüngung einstellen kann und junger Wald wieder nachwächst.