„Nomadland“ wurde als bester Film, Zhao als beste Regisseurin, und McDormand als Hauptdarstellerin geehrt.
Die Parabel Nomadland der aus China stammenden Chloé Zhao ist der große Gewinner der 93. Oscars, die in der Nacht vom 25. auf den 26. April in Los Angeles verliehen wurden. Das Drama über eine Witwe, die aus Not ihr Hab und Gut in ein Auto lädt und als Nomadin durch die USA zieht, wurde als bester Film ausgezeichnet, Zhao als beste Regisseurin und Frances McDormand mit ihrem dritten Oscar als beste Hauptdarstellerin.
Preis für Hopkins Eine Überraschung hingegen war die Würdigung als Hauptdarsteller für Anthony Hopkins. Der 83-jährige, gebürtige Brite wurde für seine Leistung als demenzkranker Mann in Florian Zellers Werk «the father» geehrt und ist damit der älteste ausgezeichnete Darsteller in der Geschichte der Oscars. Allgemein hatten hier die Beobachter den im Vorjahr mit nur 43 Jahren verstorbenen Chadwick Boseman für seinen Part in der Rassismusanklage «Ma Rainey’s Black Bottom» als sicheren Sieger prognostiziert. So konnte sich das Werk nur in den beiden Kategorien Make-up/Haare sowie Kostüme durchsetzen und Trophäen für sich reklamieren.
Enttäuschende Gala Die wirkliche Nullnummer des Abends war aber die eigentliche Gala selbst. Im Vorfeld war diese als erstes großes Show-Event in der Corona-Krise gedacht gewesen – und enttäuschte auf der ganzen Linie.
Im intimen Ambiente der Union Station von Los Angeles anstelle des traditionellen Dolby Theatres verzichtete man nicht nur auf Show-Elemente, Musikbeiträge oder in der Regel auch auf Ausschnitte aus den nominierten Werken, sondern vor allem gänzlich auf Humor. Stattdessen wurde die Veranstaltung im Stile redelastiger Preisverleihungen im Umfeld einer Provinzsparkasse vor 170 Stars plus Anhang abgehalten.