Treibhausgasinventar für das Jahr 2019 veröffentlicht – total 200’000 Tonnen
Das Amt für Umwelt erstellt jährlich das nationale Treibhausgasinventar und übermittelt die offiziellen Daten im Rahmen der Klimakonvention an das UN Klimasekretariat. Das Inventar kann auf der Homepage des Amtes für Umwelt herunter geladen werden (www.au.llv.li).
Gemäss dem Treibhausgasinventar für das Jahr 2019 betrugen die Treibhausgasemissionen 198’900 Tonnen und lagen damit 3’500 Tonnen unter dem Vorjahreswert. Im Energiebereich sind im Gebäudesektor die Emissionen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Zudem zeigt der Benzinabsatz in Liechtenstein den tiefsten Stand seit 1990 auf. Beim Diesel gab es eine leichte Reduktion im Vergleich zum Vorjahr. Im Transportsektor haben die Emissionen einen Tiefstand seit dem Jahr 1990 erreicht.
Die Daten verdeutlichen, wie stark die Treibhausgasemissionen von externen Faktoren wie den Heizgradtagen oder der Wirtschaftsleistung abhängig sind.
Ungefähr je ein Drittel aller Emissionen im Land werden im Gebäudesektor und dem Verkehrsbereich verursacht.
Reduktionsziel minus 20% bis 2020 Im Rahmen des Kyoto-Protokolls hat sich Liechtenstein bis zum Jahre 2020 zu einer Verminderung der Treibhausgasemissionen um 20% gegenüber dem Referenzjahr 1990 verpflichtet. Dies entspricht durchschnittlichen Emissionsreduktionen von minus 16% während der Jahre 2013-2020 oder einem Emissionsguthaben von rund 196’000 Tonnen CO2 pro Jahr. Erstmals hatte Liechtenstein im Jahr 2016 das Reduktionsziel im Inland erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr gab es eine leichte Verbesserung.
Gemäss Emissionshandelsgesetz haben die Reduktionen hauptsächlich im Inland zu erfolgen. Neben den Massnahmen gemäss CO2-Gesetz ist die im Jahr 2020 erlassene Energiestrategie 2030 das zentrale Instrument zur Erreichung der klimapolitischen Zielsetzungen mit Inlandsmassnahmen. Mit einer effizienten und zielgerichteten Umsetzung von Inlandmassnahmen können die Treibhausgasemissionen langfristig gesenkt werden und zeigen zeitverzögert ihre Wirkung.
Übereinkommen von Paris In diesem rechtlich bindenden Übereinkommen ist vereinbart, die durchschnittliche globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf möglichst weit unter zwei Grad Celsius zu beschränken. Dafür wird ein weitgehender Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger bis Mitte des Jahrhunderts als notwendig angesehen. Liechtenstein hat das Klimaübereinkommen von Paris, welches ab 2020 das Kyoto Protokoll ersetzt, im Juni 2017 ratifiziert und sich bis 2030 zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen von -40% gegenüber dem Basisjahr 1990 verpflichtet. Mindestens 30% der Emissionsreduktionen im Vergleich zu 1990 sollen im Inland erfolgen.